Herzinfarkt: Fettes Essen ist riskant

Mediterrane Kost ist gut bekömmlich

Das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, steigt mit zunehmendem Gewicht. Übergewicht führt oft zu Bluthochdruck und Stoffwechselstörungen. Es wirkt sich somit indirekt als gesundheitliches Risiko aus. Eine gesunde, fettarme Ernährung spielt daher eine wesentliche Rolle zur Vorbeugung eines Infarktes.

Orientierungshilfe BMI

Mediziner verwenden heutzutage den Body Mass Index (BMI) als Beurteilungsmaßstab für das Körpergewicht. Der BMI errechnet sich aus der Formel: Körpergewicht in Kilogramm durch Körpergröße in Metern zum Quadrat.

Für einen 90 Kilo schweren Mann, der 1,80 Meter groß ist, rechnet man also zunächst: 1,80 Meter mal 1,80 Meter. Daraus ergibt sich der Wert 3,24. Anschließend teilt man das Gewicht von 90 Kilo durch diesen Wert, also durch 3,24. Der Mann hat also einen BMI von 27,77.

Als Faustregel gilt: Ein Wert unter 18,5 gilt als Untergewicht, 18,5 bis 24,9 sind Normalwerte, 25 bis 30 ist in Kombination mit anderen Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes oder hohen Blutfettwerten bedenklich. Liegt der Wert über 30, handelt es sich um Übergewicht.

Bei BMI ab 30 abnehmen

Wer einen BMI ab 25 und weitere Risikofaktoren hat, sollte seine Ernährung umstellen. Ab einem BMI von 30 ist auf jeden Fall Abnehmen angesagt. Radikalkuren schaden aber mehr als sie nützen. Oft sind die verlorenen Pfunde schnell wieder drauf. Wer abnehmen will, braucht Geduld.

Das Übergewicht sollte langsam abgebaut werden - etwa alle 14 Tage ein Kilo. Das bewährte Rezept lautet hier: Kalorienzufuhr durch fettarme Ernährung einschränken und gleichzeitig den Kalorienverbrauch durch Bewegung steigern.

Abnehmen durch Abwechslung

Wer abnehmen will, sollte abwechslungsreich, überwiegend pflanzlich, ballaststoffreich und fettarm essen:

- Wöchentlich ein- bis zweimal Seefisch, davon eine Portion Makrele, Lachs oder Hering.
- Außerdem sollten pro Woche höchstens 300 bis 600 Gramm fettarmes Fleisch oder fettarme Wurst und höchstens drei Eier verzehrt werden.
- Täglich dürfen es etwa drei Scheiben fettarmer Käse und ein Viertelliter an Milch und Milchprodukten sein.
- Mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag trinken, am besten Mineralwasser, Früchte- und Kräutertees, Säfte und Saftschorlen.
- Die tägliche Menge an Fetten und Ölen sollten Übergewichtige gering halten und möglichst Sorten mit ungesättigten Fettsäuren verwenden.
- Reis, Nudeln und Kartoffeln als Hauptgericht statt als Beilage verwenden. Beim Brot (fünf bis sieben Scheiben täglich) auf Sorten mit Vollkorn, Müsli und Getreideflocken achten.
- Obst, Gemüse, Salate und Hülsenfrüchte (zusammen etwa 600 Gramm) dürfen fünfmal am Tag gegessen werden.
- Dünsten, Grillen, Garen in Folie oder einem Tontopf und Braten in beschichteten Pfannen sind gesunde Zubereitungsarten, da fettarm und vitaminschonend.


Mediterrane Kost ist gut bekömmlich

Die Mittelmeerkost enthält viele Nahrungsstoffe, die vor einem Herzinfarkt schützen können. Deshalb ist die Mittelmeerküche gut für die Gesundheit. Sie enthält wenig Fett, dafür mehr Kohlenhydrate, Vitamine und Ballaststoffe. Herzkranke sollten essen wie im Italienurlaub.

Die Menschen in Mittelmeerländern essen viel Salat und Obst, außerdem Gemüse, Reis, Brot, Nudeln, Hülsenfrüchte wie Erbsen sowie Nüsse. Anstelle von fettem Fleisch bevorzugen sie Fisch und Geflügel. Sie würzen mit Kräutern und Knoblauch statt mit viel Salz. Als Fett benutzen sie Olivenöl. Gut für das Herz sind die Vitamine und Ballaststoffe, die vielen pflanzlichen Schutzstoffe, die einfach ungesättigten Fettsäuren im Olivenöl und die Omega-3-Fettsäuren in den Fischmahlzeiten. Die positive Folge dieser gesunden Ernährung: In den Mittelmeerländern leiden deutlich weniger Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als in Nordeuropa.

Fünf Mal am Tag Obst oder Gemüse

Für Herzkranke ist eine ausgewogene Ernährung besonders wichtig, da dadurch der Bluthochdruck und der Cholesterinspiegel gesenkt und die Blutgefäße geschützt werden können. Sie sollten lieber mehrmals am Tag einfache, kleinere Gerichte essen als ein- oder zweimal eine üppige Portion. Wichtig ist auch, dass sich Herzpatienten abwechslungsreich ernähren und alle Speisen schonend zubereiten. Frisches Obst, Gemüse und Salat sind Pflicht. Für Herzkranke ist auch zu empfehlen, dass sie regelmäßig Vollkornprodukte essen. Auch fettarme Milch, Joghurt, Quark und fettarmer Käse gehören zur gesunden Ernährung. Ein- oder zweimal in der Woche sollte Fisch auf dem Speiseplan stehen. Fleisch sollte dagegen nur eine geringe Rolle spielen.

Statt mit Salz sollten Herzkranke ihr Essen lieber mit Gewürzen verfeinern. Und es ist besser, wenn sie Zucker und Süßigkeiten nur in Maßen genießen und auch bei Streich- und Bratfett zu sparen. Auch Alkohol sollte nur in kleinen Mengen getrunken werden.