Experten drängen auf bessere Hautkrebsvorsorge

Hautkrebstest ab dem 20. Lebensjahr müsse bundesweit die Regel werden

Die rund 300 Experten des Deutschen Hautkrebskongresses in Magdeburg drängen auf eine bessere Vorsorge zur Erkennung von Hautkrebserkrankungen. Der von einigen Krankenkassen in mehreren Bundesländern bereits angebotene routinemäßige Hautkrebstest ab dem 20. Lebensjahr müsse bundesweit die Regel werden, hieß es zum Auftakt der dreitägigen Fachtagung. Nur wenn der schwarze oder weiße Hautkrebs rechtzeitig diagnostiziert werde, bestünden gute Heilungschancen, sagte Tagungsleiter Professor Harald Gollnick von der Universitätsklinik Magdeburg.

Zu dem erstmals von der Hautklinik der Magdeburger Universität ausrichteten Kongress werden wegen der Besorgnis erregend gestiegenen Anzahl von Hautkrebserkrankungen deutliche Signale in den Bereichen Früherkennung, neue Behandlungsmethoden und Nachsorge erwartet. Besonders wollen sich die aus Deutschland, Österreich und der Schweiz angereisten Dermatologen mit der Tatsache auseinandersetzen, dass die an Hautkrebs Erkrankten immer jünger sind.

Das Spektrum der Behandlungsmethoden, deren aktueller Stand bei dem Kongress ebenfalls vorgestellt wird, ist breit: Neben der klassischen Operation gibt es neue immunbiologische Methoden, Impfverfahren und photodynamische Therapieverfahren. Zum ersten Mal wird ein in Magdeburg von dem Fraunhofer-Institut und der Hautklinik entwickelter Ganzkörper-Scanner vorgestellt, der künftig zur Hautkrebsfrüherkennung eingesetzt werden soll.

Allein an dem gefährlichen Malignen Melanom erkranken nach Einschätzung der Deutschen Krebshilfe jährlich etwa 22 000 Menschen in Deutschland. Alle Hautkrebsarten zusammengezählt werden pro Jahr etwa 140 000 neue Erkrankungen registriert. Erste Erfahrungen mit Früherkennungsprogrammen zeigen: 44 Prozent der so entdeckten Melanome wurden rechtzeitig erkannt und konnten dann relativ problemlos durch einen kleinen operativen Eingriff entfernt werden.

(dpa)