Strukturierte Behandlungsprogramme (DMP) für chronisch Kranke

Disease-Management-Programme (DMP): Unterstützung für chronisch Kranke

Diabetes, Asthma, Atemwegserkrankungen oder Herzerkrankungen – dies alles sind chronische Krankheiten, an denen ungefähr 20 Prozent der Bürger in Deutschland leiden. Um diese Patienten langfristig sinnvoll behandeln zu können, können die Krankenkassen „Disease-Management-Programme“, besonders strukturierte Behandlungsprogramme für chronisch Kranke, anbieten.

Die Programme dürfen nicht von jeder Krankenkasse individuell gestaltet werden. Sie müssen bestimmten Anforderungen genügen, die vorher vom „Gemeinsamen Bundesausschuss“, einem Gremium aus unparteiischen Mitgliedern, Vertretern der Ärzte- und Zahnärzteschaft, der gesetzlichen Krankenkassen und Krankenhäuser, festgelegt werden.

Für welche Krankheiten werden bisher Disease-Management-Programme angeboten?
Für Diabetes mellitus Typ 1, Diabetes mellitus Typ 2, Brustkrebs, Koronare Herzkrankheiten Asthma bronchiale und chronisch obstruktive Lungenerkrankungen hat das Bundesgesundheitsministerium bisher die notwendigen Rechtsverordnungen erlassen. Das heißt, die Krankenkassen können für die Krankheiten Disease-Management-Programme entsprechend den rechtlichen Anforderungen entwickeln. Viele Krankenkassen bieten bereits für die Erkrankungen Brustkrebs und Diabetes mellitus Typ 2 Chronikerprogramme an. Die Betriebskrankenkassen bieten z.B. ein einheitlich entwickeltes Programm, das sogenannte „BKK MedPlus-Programm„ an. Auch die AOK’s haben ein gemeinsames Programm, den „AOK-Curaplan“, entwickelt.

Wer kann an den Programmen teilnehmen und ist die Teilnahme für die Versicherten Pflicht?
Teilnehmen können Patienten, die an einer chronischen Krankheit leiden, für die ein Behandlungsprogramm angeboten wird. Die Teilnahme ist freiwillig: wer nicht möchte, muss nicht. Man kann auch während eines Programms ausscheiden.

Profitiere ich von den Disease-Management-Programmen ?
Ziel ist es, chronisch Kranke koordiniert und sinnvoll zu behandeln. Durch Disease-Management-Programme soll die Grundlage dafür geschaffen werden. Das Programm wird speziell auf den Patienten entsprechend seinen gesundheitlichen Bedingungen zugeschnitten. Die für die Behandlung notwendigen Ärzte und Therapeuten können zusammenarbeiten, Doppeluntersuchungen oder nicht zueinander passende Behandlungsmethoden können vermieden werden. Der Patient soll in die Behandlungsentscheidungen einbezogen werden und von seinem Koordinierungsarzt jederzeit über Diagnosen und Therapieschritte informiert werden.

Können Patienten auch einen finanziellen Vorteil durch eine Teilnahme erlangen ?
Die Krankenkassen profitieren ebenfalls von der Teilnahme an Chronikerprogrammen. Zum einen entfallen Kosten, wenn Behandlungen strukturiert durchgeführt werden und Verschlechterungen des Gesundheitszustandes frühzeitig verhindert oder verlangsamt werden. Zum anderen kann die Behandlung chronisch Kranker bei dem sogenannten „Risikostrukturausgleich“, einem finanziellen Instrument, mit dem verschiedene Risikofaktoren unter den Krankenkassen ausgeglichen werden, berücksichtigt werden.

Krankenkassen können Patienten in Form eines „Bonus“ für die Teilnahme an Disease-Management-Programmen belohnen. Dieser kann erfolgen in Form einer

  • Ermäßigungen bei den Zuzahlungen,
  • Sachprämien,
  • Geldprämien oder auch
  • Beitragsredzierungen