Asklepios Klinik-Konzern steigert Umsatz und Gewinn

Trotz Inflation und Unsicherheiten im Gesundheitssektor hat der
Krankenhauskonzern Asklepios im vergangenen Jahr Umsatz und Gewinn
gesteigert. Größter Ausgabenposten ist mit 67 Prozent das Personal.

Hamburg (dpa/lno) - Der Krankenhauskonzern Asklepios hat im
vergangenen Jahr trotz Inflation und struktureller Unsicherheiten im
Gesundheitssektor sowohl den Umsatz als auch den Gewinn leicht
gesteigert. So sei der Umsatz im Geschäftsjahr 2023 um rund 160
Millionen Euro auf etwa 5,45 Milliarden Euro geklettert, teilte das
Unternehmen am Donnerstag mit. Der Gewinn nach Steuern betrug demnach
knapp 136 Millionen Euro - nach fast 132 Millionen Euro im Jahr
zuvor. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Asklepios mit einer
stabilen Umsatz- und Ertragsentwicklung.

Die größten Ausgaben des Konzerns entfielen mit etwa 67 Prozent auf
das Personal. Durch Neueinstellungen und Tarifsteigerungen stiegen
sie den Angaben zufolge um rund 200 Millionen Euro auf annähernd 3,7
Milliarden Euro. «Dem Fachkräftemangel steuern wir mit unserer
Strategie entgegen, auch auf dem internationalen Arbeitsmarkt
Vollzeitkräfte zu gewinnen», erklärte die medizinische Direktorin
Sara Sheikhzadeh. Dem Konzern sei bewusst, dass medizinisches
Fachpersonal für die Behandlungsqualität unerlässlich sei. Im
vergangenen Jahr beschäftigte Asklepios nach eigenen Angaben 49 425
Vollzeitkräfte - nach 49 103 im Jahr zuvor. Absolut beschäftigt
Asklepios mehr als 68 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Zweitgrößter Ausgabeposten seien im vergangenen Jahr die
Materialaufwendungen gewesen. Sie stiegen den Angaben zufolge um fast
55 Millionen Euro auf etwa 1,34 Milliarden Euro. Dadurch habe sich
die Quote von 24,3 auf 24,6 Prozent verschlechtert. Die sonstigen
betrieblichen Aufwendungen stiegen um fast 70 Millionen auf rund 558
Millionen Euro. Die Asklepios Gruppe mit ihren 164
Gesundheitseinrichtungen behandelte im vergangenen Jahr rund 3,5
Millionen Patientinnen und Patienten - etwa 100 000 mehr als im Jahr
zuvor.

Die Asklepios Kliniken Gruppe ist 1985 von Bernard große Broermann
gegründet und zum größten Krankenhausträger Deutschlands in
Familienbesitz gemacht worden. Entscheidende Bedeutung hatte der
Erwerb der Mehrheitsbeteiligung am damaligen Landesbetrieb
Krankenhäuser in Hamburg 2005. Der ehemalige Bürgermeister Ole von
Beust (CDU) hatte diesen damals gegen den Willen der Bevölkerung
verkauft, nachdem in einem rechtlich nicht bindenden Volksentscheid
fast 77 Prozent gegen einen Verkauf des Landesbetriebs gestimmt
hatten. Heute gehören zur Asklepios Kliniken Hamburg GmbH sieben
Krankenhäuser.

Große Broermann verstarb im Februar im Alter von 80 Jahren. Nach
Unternehmensangaben stellte er sicher, dass die Asklepios Gruppe
dauerhaft in Familienbesitz bleibt. Sämtliche Beteiligungen seien in
der Broermann Holding GmbH gebündelt worden, in der ein Gremium aus
Familienangehörigen und Vertrauten die Gesellschafterinteressen
wahre. In der Liste der reichsten Deutschen führte das «Manager
Magazin» große Broermann mit einem Vermögen von rund drei Milliarden

Euro zuletzt auf Platz 78.