WHO: In 50 Jahren 154 Millionen Menschen durch Impfungen gerettet

Genf (dpa) - In den vergangenen 50 Jahren haben Impfungen laut einer
Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 154 Millionen Menschen
gerettet - davon 146 Millionen Kinder unter fünf Jahren. Das
entspreche sechs vor dem Tod bewahrten Menschen pro Minute,
berichtete die WHO am Mittwoch in Genf. Den größten Nutzen habe der
Impfstoff gegen Masern gehabt. Ihm verdankten 60 Prozent der
geretteten Menschen ihr Leben. 

Insgesamt hätten Impfstoffe gegen 14 Krankheiten die Sterberate unter
Babys weltweit um 40 Prozent reduziert. Unter den Krankheiten sind
Diphtherie, Polio, Tetanus und Keuchhusten. «Impfstoffe gehören zu
den wirkungsvollsten Erfindungen der Geschichte und machen einst
gefürchtete Krankheiten vermeidbar», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom
Ghebreyesus.

Vor 50 Jahren seien weniger als fünf Prozent der Babys weltweit
routinemäßig gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten geimpft
worden. Heute seien es 84 Prozent, berichtete die WHO. 

Masern ist eine virale Infektionskrankheit, die lebensgefährlich sein
kann. Die Impfung schützt davor. Derzeit steigt die Zahl der
Ausbrüche weltweit, weil der nötige Impfschutz vielerorts in der
gesamten Bevölkerung noch zu niedrig ist. Dafür müssten 95 Prozent
oder mehr der Menschen zwei Impfdosen erhalten haben. Zurzeit liege
der Wert bei 83 Prozent für die erste und 74 Prozent für die zweite
Impfdosis. 2022 hätten zudem fast 22 Millionen Babys die erste Dosis
nicht erhalten, elf Millionen hätten die zweite Dosis verpasst. In
dem Jahr starben nach Schätzungen der WHO 136 000 Menschen durch
Masern, überwiegend Kinder unter fünf Jahren.