Thüringen will verstärkt Pflegehilfskräfte qualifizieren

Pflegeheime sind neben Pflegefachpersonal auch auf Hilfskräfte
angewiesen. Deren bessere Qualifikation soll dazu beitragen, die
Versorgung in den Einrichtungen sicherzustellen.

Erfurt (dpa/th) - Angesichts des steigenden Personalbedarfs in der
Altenpflege soll in Thüringen die Weiterbildung von ungelernten
Pflegehilfskräften ausgebaut werden. Bei mehrjähriger Berufserfahrung
sollen diese die Möglichkeit erhalten, nachträglich einen
Helferabschluss zu erwerben, wie Bildungs- und Sozialministerium am
Dienstag mitteilten. Davon könnten bis zu 2200 Pflegebeschäftigte
profitieren. Hintergrund ist eine im vergangenen Sommer in Kraft
getretene neue Bundesregelung zur Personalbemessung in der Pflege.

Die Möglichkeit zur Weiterqualifizierung betrifft Pflegebeschäftigte,
die drei Jahre ununterbrochen oder in einem Zehnjahreszeitraum mit
Unterbrechungen fünf Jahre als ungelernte Hilfskraft tätig waren. Für

einen Helferabschluss benötigen sie demnach einen 200 Stunden
umfassenden Vorbereitungskurs, dem eine Prüfung an einer staatlichen
oder staatlich anerkannten Pflegeschule folgt. Eine entsprechend
geänderte Schulordnung soll den Ministerien zufolge am 1. August in
Kraft treten.

Beim Pflegepersonal wird unterschieden nach Fachkräften mit
mindestens dreijähriger Ausbildung, qualifizierten Hilfskräften mit
mindestens einjähriger Ausbildung und Hilfskräften ohne Ausbildung.
Von der Qualifikation hängt es ab, welche Tätigkeiten das Personal
übernehmen darf. Angesichts von Fachkräftemangel wird es für
Pflegeheime in Thüringen immer schwieriger, den bislang geforderten
Fachkräfteanteil von 50 Prozent bei ihrem Pflegepersonal einzuhalten.
Ende Februar unterschritten nach damaligen Angaben des
Sozialministeriums 158 Heime diese Quote, was knapp 48 Prozent der
330 stationären Pflegeeinrichtungen entspricht.