Praxisärzte werben für bessere Bedingungen

Berlin (dpa) - Die Kassenärzte warnen vor Verschlechterungen im
Praxisnetz vor Ort. «Der Gesundheitsversorgung in Deutschland droht
es, dass sie selbst zum Patienten wird», sagte der Chef der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, am Montag
in Berlin. Sie leide an Unterfinanzierung und politischer
Überregulierung. Nötig seien ein Abbau von Bürokratie und
Verbesserungen bei nicht funktionierenden digitalen Anwendungen.

Die KBV startet dazu eine Kampagne mit Anzeigen und Spots mit dem
Motto: «Wir sind für Sie nah.» KBV-Vize Stephan Hofmeister sagte, die

Nähe zur Ärztin und zum Arzt sei ein Mehrwert in der Behandlung.
Aktuell seien mehr als 5000 Hausarztsitze unbesetzt. Wenn Mediziner
in den Ruhestand gehen, drohe vor allem im Westen Deutschlands ein
Hausarztmangel. Bundesweit seien mehr als 30 Prozent aller Ärzte und
Psychotherapeuten über 60 Jahre alt - bei Hausärzten seien es 37
Prozent.

KBV-Vorständin Sibylle Steiner mahnte Verbesserungen an, wenn eine
eigene Praxis auch für angehende Ärztinnen und Ärzte eine
erstrebenswerte Option bleiben solle.