Lausitz bekommt Medizinische Universität - Experten geben Empfehlung

Cottbus/Potsdam (dpa/bb) - Die Lausitz erhält eine Medizinische
Universität. Der Wissenschaftsrat als Beratungsgremium von Bund und
Ländern hat dafür am Montag grünes Licht gegeben. Das teilte das
Brandenburger Wissenschaftsministerium mit. Die Universität soll am
1. Juli 2024 gegründet werden, die ersten Studierenden sollen zum
Wintersemester 2026/27 starten. 
 

Es ist die neunte staatliche Hochschule in Brandenburg und die 37.
staatliche Unimedizin in Deutschland - laut Wissenschaftsressort ist
sie die einzige Universität bundesweit mit dem Schwerpunkt
Gesundheitssystemforschung. Die Forschung an der neuen Universität
soll Antworten auf Fragen der Versorgung der Zukunft liefern und die
Weiterentwicklung des Gesundheitssystems unterstützen. Über den Namen
der Universität haben die Beschäftigten des künftigen Uni-Klinikums
Carl Thiem entschieden. Es soll zum digitalen Leitkrankenhaus
ausgebaut werden.

Der Wissenschaftsrat gab gleichzeitig Empfehlungen zur
konzeptionellen Weiterentwicklung der Planungen. Diese soll am
Dienstag in der Staatskanzlei vorgestellt werden. Ziel ist es, mit
der Etablierung der Uni die Gesundheitsversorgung in der Lausitz zu
stärken und junge Ärztinnen und Ärzte für Brandenburg auszubilden.


Vorgesehen sind nach Angaben des Wissenschaftsministeriums
Investitionen von 3,7 Milliarden Euro über einen Zeitraum von 15
Jahren. Davon übernimmt der Bund 1,9 Milliarden Euro, das Land 1,8
Milliarden. 

Für den Neubau der Uni sind 31 000 Quadratmeter Fläche nötig - das
sind etwa vier Fußballfelder. 80 Professuren sollen beteiligt sein.
Geplant sind an der Medizin-Uni 200 Studienplätze pro Jahr. Bis 2035
sollen 1300 Stellen in Forschung und Lehre geschaffen werden. Im
Endausbau sollen etwa 1200 junge Menschen in Cottbus Medizin
studieren. Die Brandenburgische Technische Universität (BTU)
Cottbus-Senftenberg wird mit der neuen Einrichtung kooperieren.