Zahl der Masern-Fälle in Deutschland steigt weiter

Erfurt/Berlin (dpa) - Ein Ende der Masernwelle in Berlin ist nicht in
Sicht und auch in Thüringen sieht es schlecht aus. Dort stieg die
Zahl der Masern-Infektionen sprunghaft an. Bis zum Freitag seien in
dem Freistaat 52 Masernfälle bekanntgeworden, teilte das
Gesundheitsministerium in Erfurt mit. Der Grund für den Anstieg liege
im Masern-Ausbruch an einer Erfurter Schule. Allein dort erkrankten
seit Ende Februar den Angaben zufolge 36 Schüler im Alter von 7 bis
15 Jahren. Auch Sachsen hatte in der vergangenen Woche von einer
steigenden Masernzahl berichtet.

Dem Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) wurden
bis zum Freitag insgesamt 925 Fälle seit Beginn des Ausbruchs im
Herbst gemeldet. «Erstmals seit langem hatten wir aber nur neun neue
Fälle von einem Tag zum nächsten», berichtete LaGeSo-Sprecherin
Silvia Kostner. Zu Wochenbeginn hatten die täglichen Zuwächse teils
noch bei mehr als 20 gelegen. Dennoch sei es zu früh, von einem
Abklingen der Welle zu sprechen.

Seit Wochen dauert die Masernwelle in der Hauptstadt an. Eltern
können sich deswegen ab sofort auch beim Kinderarzt gegen Masern
impfen lassen und Frauenärzte könnten auch begleitende Männer impfen.

So sollen unkompliziert Impflücken in der Bevölkerung geschlossen
werden. Im Februar starb ein Kleinkind an den Folgen der Infektion.
Ein Viertel der Berliner Patienten musste in einem Krankenhaus
behandelt werden.