Ende der Masernwelle in Berlin nicht in Sicht

Berlin (dpa/bb) - Die Masernwelle in Berlin legt sich bislang nicht.
Bis zum Freitag wurden beim Landesamt für Gesundheit und Soziales
(LaGeSo) insgesamt 925 Fälle seit Beginn des Ausbruchs im Herbst
gemeldet. «Erstmals seit langem hatten wir aber nur neun neue Fälle
von einem Tag zum nächsten», berichtete LaGeSo-Sprecherin Silvia
Kostner. Zu Wochenbeginn hatten die täglichen Zuwächse teils noch bei
mehr als 20 gelegen. Dennoch sei es zu früh, von einem Abklingen der
Welle zu sprechen, hieß es.

Die meisten Erkrankungen stellten Ärzte in Neukölln fest. Dort gab es
bis zum vergangenen Mittwoch 124 Fälle. Ebenfalls stark betroffen ist
Friedrichshain-Kreuzberg mit 110 Erkrankten. Viele Masernfälle gab es
auch in Reinickendorf (96), Pankow (91) und Mitte (82). Dagegen
litten die Bewohner von Charlottenburg-Wilmersdorf (23) und Spandau
(26) seltener an der Krankheit.

Seit Wochen dauert die Masernwelle in der Hauptstadt an. Eltern
können sich deswegen ab sofort auch beim Kinderarzt gegen Masern
impfen lassen und Frauenärzte könnten auch begleitende Männer impfen.

So sollen unkompliziert Impflücken in der Bevölkerung geschlossen
werden.

Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) rief in den vergangenen Tagen
erneut dazu auf, sich impfen zu lassen. Im Februar starb ein
Kleinkind an den Folgen der Infektion. Ein Viertel der Patienten
erkrankte so schwer, dass er ins Krankenhaus musste.