Quarantänestationen für US-Soldaten nach Einsatz in Ebola-Gebieten

Das US-Militär geht auf Nummer sicher. Künftig sollen Soldaten nach
ihrem Einsatz in Westafrika erst einmal 21 Tage in Quarantäne. In
Baumholder in Rheinland-Pfalz hat sich die Garnison auf die
Ankömmlinge vorbereitet.

Baumholder (dpa) - Nach ihrem Einsatz in westafrikanischen
Ebola-Krisengebieten werden US-Soldaten künftig drei Wochen lang auf
der US-Militärbasis Baumholder in einer neuen Quarantänestation
überwacht. Die Isoliereinrichtung für maximal 178 Soldaten könne ab
sofort genutzt werden, sagte Armeesprecher Oberstleutnant Wayne
Marotto in Baumholder (Rheinland-Pfalz). Die laut Truppenstatut
notwendige Zustimmung der deutschen Regierung sei erteilt worden,
hieß es am Dienstag aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. Außer in
Baumholder wurden ähnliche Quarantänestationen auch in Vicenza
(Italien) sowie an fünf Standorten in den USA eingerichtet.

Einem Bericht der «Rhein-Zeitung» (Mittwoch) zufolge sind bereits
mehr als 50 US-Soldaten, die in Westafrika im Einsatz waren, am
Dienstag auf der US-Airbase im pfälzischen Ramstein gelandet und
wurden nach einer medizinischen Kontrolle nach Baumholder gebracht.
Das Blatt beruft sich auf Angaben der US-Armee.

Die «Controlled Monitoring Area» in Baumholder dient nach Angaben von
Armeesprecher Marotto dazu, eine mögliche Erkrankung frühzeitig zu
erkennen. Mit der Isolierstation, in der die Rückkehrer aus
Westafrika zweimal täglich von Ärzten untersucht werden sollen, wolle
man jedes Verbreitungsrisiko des Ebola-Virus ausschließen. Eine
Ansteckung der Soldaten sei allerdings «sehr unwahrscheinlich», da
die meisten als Pioniere und Techniker mit Bauarbeiten ohne direkten
Kontakt zu Ebola-Patienten beschäftigt gewesen seien.

Sollte ein Soldat mehr als 38 Grad Fieber bekommen, werde er sofort
in das US-Militärkrankenhaus im pfälzischen Landstuhl verlegt, sagte
Marotto. Falls Soldaten bereits mit Fieber aus Westafrika auf dem
US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein landeten, kämen sie direkt dorthin.

In Baumholder wurden vier leerstehende Kasernengebäude als
Quarantänestation mit großzügigen Aufenthaltsbereichen und einem
eigenen Klinikbereich eingerichtet. Die Bewohner werden je nach
Ankunftsdatum in fünf unterschiedliche, strikt getrennte Gruppen
aufgeteilt, um eine wechselseitige Ansteckung zu vermeiden. In
Baumholder sind nach Angaben des Sprechers derzeit noch etwa 4000
US-Soldaten dauerhaft stationiert.