EU-Parlament fordert massive Aufstockung der Ebola-Hilfe

Straßburg (dpa) - Mit Luftbrücken und dem Einsatz militärischer
Mittel sollte nach Einschätzung des EU-Parlaments
der internationale Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika
massiv verstärkt werden. Der UN-Sicherheitsrat sollte mit den USA und
den betroffenen Ländern in Afrika den Einsatz militärischer und
ziviler Mittel prüfen, hieß es in einer Entschließung der
Volksvertretung am Donnerstag in Straßburg.

Die EU-Länder wurden aufgefordert, Luftbrücken zu schaffen, um Ärzte,

medizinisches Personal und Ausrüstungen in die betroffenen Regionen
zu bringen. Die EU-Minister sollten auf einem Sondertreffen einen
Notfallplan ausarbeiten, um medizinische und humanitäre
Hilfsmaßnahmen zu koordinieren.

Die Grünen beklagten eine zu späte Reaktion auf die Epidemie, die vor
sechs Monaten bekannt wurde. In den betroffenen Ländern herrsche eine
«wahre Kriegssituation, die ein vernünftiges Krisenmanagement
unmöglich macht», sagte die französische Grünen-Abgeordnete Michè
le
Rivasi. In erster Linie sind die westafrikanischen Länder
Guinea, Liberia und Sierra Leone betroffen.

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation haben sich etwa 5000
Menschen mit dem Ebola-Erreger angesteckt. Davon ist etwa die Hälfte
gestorben. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.