Professor: Hebammen kein Ersatz für Sozialpädagogen

   Magdeburg (dpa/sa) - Der hallesche Pflege-Experte Johann Behrens
hat davor gewarnt, Familienhebammen als Ersatz für Sozialpädagogen zu
betrachten. Auch dürfe ihnen alleine nicht die Verantwortung
überlassen werden, wenn es darum gehe, der Vernachlässigung oder dem
Missbrauch von Kindern vorzubeugen. «Die Familienhebamme kann diese
Funktion nur effektiv wahrnehmen, wenn sie ein Teil des Hilfenetzes
des Gesundheits- und Sozialbereichs ist», teilte der Professor für
Gesundheits- und Pflegewissenschaft der Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg am Dienstag mit.

Sein Institut begleitet die 2006 begonnene Arbeit von
Familienhebammen in Sachsen-Anhalt wissenschaftlich; und stellte etwa
fest, dass die speziell qualifizierten Geburtshelferinnen eine
wichtige Funktion als Vermittler und Lotsen haben. Sie würden
schwangere Frauen und Mütter auf der Suche nach wichtigen
Anlaufstellen im Gesundheits- und Sozialwesen beraten und dabei von
den Familien als Vertrauensperson betrachtet.

   Derzeit gibt es im Land 33 Familienhebammen. Sie haben bisher mehr

als 1000 Familien unterstützt. Familienhebammen betreuen
minderjährige Mütter sowie Eltern, die auf Anregungen und Hilfe
angewiesen sind. Da die soziale Arbeit einer Familienhebamme nicht
zur Grundausbildung einer staatlich examinierten Hebamme gehört, ist
eine Zusatzausbildung nötig.

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