WM in Katar: «Schwül-heißes Klima belastet extrem» Von Lisa Krassuski, dpa

Berlin/Freiburg (dpa) - Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 im
Wüstenstaat Katar werden die Zuschauer und Sportler auf extreme
Klimabedingungen treffen: In den Sommermonaten kann es bis zu 50 Grad
Celsius heiß sein, die Stadien sollen hingegen stark heruntergekühlt
werden. Christina Koppe arbeitet am Zentrum für Medizin-Meteorologie
des Deutschen Wetterdienstes. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur
dpa erklärt die Meteorologin, welche Wirkung hohe Temperaturen für
den Körper haben und wie sich Zuschauer darauf vorbereiten können.

In Katar, dem WM-Gastgeberland 2022, kann es im Sommer bis zu 50 Grad
heiß sein - welche Probleme hat der Körper bei so hohen Temperaturen?

Koppe: «So eine extreme Hitze ist sehr belastend. Wir müssen unsere
Körperkerntemperatur auf etwa 37 Grad halten. Bei 50 Grad
Außentemperatur und bei hoher Luftfeuchtigkeit hat der Körper ein
Problem, die Wärme, die er selbst produziert, abzugeben. Außerdem
bekommt er noch zusätzliche Wärme von außen. Im Extremfall, wenn die

Körpertemperatur über 40 Grad steigt, kann es zum Hitzeschlag kommen,
der auch tödlich enden kann. Dadurch, dass der Körper zu viel
Flüssigkeit und Salz verliert, kann es auch Hitzekrämpfe geben. Es
gibt aber auch indirekte Gesundheitsprobleme bei Hitze, etwa Herz-
Kreislauf-Beschwerden.»

In Deutschland ist es auch manchmal sehr heiß - ist die Belastung
durch Hitze in Katar tatsächlich so viel größer?

Koppe: «Wenn es in Deutschland im Sommer sehr heiß wird, dann hat man
vielleicht an wenigen Tagen Temperaturen von 40 Grad. Viel wärmer
wird es hier nur selten. Im Gegensatz zu Deutschland ist es in Katar
in den Sommermonaten auch nachts sehr heiß, der menschliche Körper
kann sich daher nicht erholen oder ist auf die Klimaanlage im
Hotelzimmer angewiesen. Tagsüber hat man die hohen Temperaturen
permanent und nicht nur an einzelnen Tagen. Außerdem ist dort in
Küstennähe die Luftfeuchtigkeit sehr hoch - dieses schwül-heiße Kli
ma
belastet den Körper extrem.»

Kann man sich als Zuschauer auf solche Temperaturen vorbereiten?

Koppe: «Es kann sein, dass man als Zuschauer gar keine großen Effekte
der Hitze spüren wird, etwa wenn man direkt vom klimatisierten Bus
ins klimatisierte Stadion kommt. Ansonsten ist zu empfehlen, sich
langsam an die Hitze zu gewöhnen, sehr viel zu trinken und sich so
wenig wie möglich draußen aufzuhalten. Personen, die krank oder alt
sind, sollten vorher ein ernsthaftes Gespräch mit ihrem Hausarzt
führen. Der kann ihnen dann dazu raten oder eben auch davon abraten,
in diese Länder zu fahren.»

# dpa-Notizblock

## Orte
- [Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung des Deutschen
Wetterdienstes](Stefan-Meier-Str. 4, 79104 Freiburg)

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