Krankenkasse: Altenpflegekräfte melden sich besonders oft krank
Die Krankenkasse berichtet von häufigen Krankheitsfällen in der
Altenpflege. Besonders fallen psychische Krankheiten ins Gewicht.
Saarbrücken (dpa/lrs) - Daten der Krankenkasse Barmer zufolge gibt es
unter Erwerbstätigen im Saarland in keiner anderen Berufsgruppe mehr
krankheitsbedingte Fehlzeiten als in der Altenpflege. Im vergangenen
Jahr meldeten sich Altenpflegekräfte im Saarland im Schnitt an 43,2
Tagen krank, wie aus einer Auswertung des aktuellen
Barmer-Gesundheitsreports für die Deutsche Presse-Agentur hervorgeht.
Die Krankheitstage liegen pro Kopf um 54 Prozent über dem Wert aller
bei der Barmer Versicherten im Saarland (28 Tage).
«Für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege können Arbeitgeber
sorgen. Dazu gehören möglichst planbare und familienfreundliche
Arbeitszeiten», sagte Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Barmer
in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Pflegedienste und -Heime müssten
dazu verstärkt Ausbildungsplätze für Pflegehilfskräfte anbieten.
Aus dem Gesundheitsreport geht hervor, dass psychische Erkrankungen
Grund für die meisten Fehltage in der Altenpflege im Saarland waren.
Rund 12,5 Tage waren Beschäftigte aufgrund entsprechender Diagnosen
wie etwa Depressionen krankgeschrieben. Darauf folgten
Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen (8,9 Tage),
Atemwegserkrankungen wie Schnupfen und Husten (6,2 Tage) sowie
Verletzungen wie etwa Verstauchungen und Bänderrisse (4 Tage).
«Arbeitgeber in der Pflege müssen ihr Engagement beim betrieblichen
Gesundheitsmanagement ausbauen. Übungen zur Vorbeugung von
Rückenschmerzen sowie Kursen gegen Stress und psychische Belastung
sollte mehr Raum gegeben werden», sagte Kleis. Allgemein sei die
psychische Belastung für Pflegekräfte hoch. Dazu trage auch die
Konfrontation mit schweren Krankheitsverläufen sowie dramatischen
Todesfällen bei.
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