Krankenkassen-Dienstleister fährt Systeme nach Cyberangriff hoch

Essen (dpa) - Nach einem Cyberangriff in dieser Woche auf einen
IT-Dienstleister zahlreicher gesetzlicher Krankenkassen läuft die
Aufarbeitung. Seit Donnerstagabend werden die Einschränkungen weiter
gelockert und die Angebote für die Kunden wieder freigeschaltet,
heißt es auf der temporär geschalteten Website von Bitmarck. Nach
Angaben der Firma mit Sitz in Essen sind interne und externe
Sicherheitsexperten, Spezialisten des Landeskriminalamtes in
Nordrhein-Westfalen und Datenforensiker eingebunden.

Der Dienstleister hatte seine Systeme nach dem Angriff auf das
Betriebssystem vom Netz genommen. Davon waren auch die Kunden
gesetzlicher Krankenkassen betroffen, die ihre Informationstechnik
(IT) von Bitmarck betreiben lassen. Daten von Versicherten seien
nicht abgeflossen, heißt es bei Bitmarck. Weitere Details zu dem
Angriff und wer dahinter stecken könnte, teilte das Unternehmen nicht
mit. Man stehe in Kontakt mit den betroffenen Krankenkassen und dem
Bundesgesundheitsministerium, hieß es.

Betroffen waren auch einige Betriebskrankenkassen. «Wir bitten um
Verständnis für Einschränkungen im Interesse der Datensicherheit und

entschuldigen uns für Unannehmlichkeiten bei Kundinnen und Kunden.
Die betroffenen Kassen unternehmen alle Anstrengungen, die
bestehenden Kommunikationskanäle offenzuhalten und neue Möglichkeiten
für den Kundenkontakt zu finden», teilte der Dachverband der
Betriebskrankenkassen (BKK) am Freitag mit. «Die gute Nachricht ist
bei all diesen Schwierigkeiten, dass es bisher keine Anzeichen für
einen Eingriff in die sensiblen Versichertendaten von außen gegeben
hat», betonte Franz Knieps, BKK-Vorstandsvorsitzender.