Krankenkasse weitet elektronische Visite in Pflegeheimen aus

Dresden (dpa/sn) - Die bisher in vier Pflegeheimen getestete
Betreuung per Telemedizin wird auf Einrichtungen landesweit
ausgeweitet. Im ärztlichen Auftrag könne besonders geschultes
Pflegepersonal Wunden versorgen, Blut abnehmen, impfen oder Katheter
wechseln, wie die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KVS) und die
Techniker Krankenkasse (TK) am Dienstag in Dresden mitteilten. So
könne auch die Visite per Laptop, PC oder Smartphone elektronisch
durchgeführt werden, ohne dass Patienten ihr gewohntes Umfeld
verlassen müssten.

Das Delegieren ärztlicher Leistungen entlaste vor allem in ländlichen
Regionen die Praxen, sagte Alexander Krauß, Leiter der
TK-Landesvertretung. So könnten die begrenzten Ressourcen effektiver
genutzt werden, weil etwa Fahrtzeiten wegfallen.

Das Modellprojekt mit Videokonsultationen zur haus- und
fachärztlichen Betreuung Pflegebedürftiger war 2019 initiiert worden,
um die medizinische Versorgung Pflegebedürftiger im ländlichen Raum
zu verbessern. Basis ist ein Vertrag zwischen den gesetzlichen
Krankenkassen und der KVS. Deren Chef Klaus Heckemann sprach von
einer «sinnvollen Ergänzung» speziell in Regionen mit ohnehin meist
geringer Arztdichte.