Beschäftigte in bayerischen Kliniken streiken

München/Nürnberg (dpa/lby) - Die Beschäftigten zahlreicher
Krankenhäuser sind am Dienstag in Bayern in den Warnstreik gegangen.
Mehr als 30 kommunale Krankenhäuser und Bezirkskliniken und mehrere
Einrichtungen der Altenhilfe werden sich nach Angaben der
Gewerkschaft Verdi am Arbeitskampf beteiligen. Betroffen sind am
Dienstag unter anderem Kliniken in Nürnberg, Aschaffenburg,
Schweinfurt, Regensburg und Rosenheim. Am Mittwoch sind Warnstreiks
beispielsweise in Altötting, Bayreuth und München geplant.

Am Klinikum Nürnberg legten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit
Beginn der Frühschicht am Dienstag ihre Arbeit nieder. «Der Notdienst
ist gewährleistet», sagte der zuständige Verdi-Gewerkschaftssekretä
r
Martin Schmalzbauer. «Es werden natürlich einige Operationen
verschoben, aber nur planbare, die sonst auch immer verschoben
werden. Das ist Alltag wegen des Personalmangels.» Das Klinikum
Nürnberg hatte bereits vor erheblichen Einschränkungen in der
medizinischen Versorgung gewarnt. Es müssten auch Tumor-Operationen
abgesagt werden, hieß es.

Am Morgen war eine Kundgebung vor dem Klinikum-Nord in Nürnberg
geplant. Später sollte es durch die Stadt zum Gesundheitsministerium
gehen. «Die Beschäftigten sind wütend», sagte Schmalzbauer. So
sollten diese laut dem Angebot der Arbeitgeber auf Einkommen
verzichten müssen, wenn es dem Betrieb schlecht gehe.

Verdi will für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund
und Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn durchsetzen, mindestens aber 500
Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber bieten schrittweise fünf Prozent
mehr bei zweijähriger Laufzeit sowie 2500 Euro Einmalzahlung. Die
dritte Verhandlungsrunde ist für Ende März vorgesehen.