Turnhallen nach Legionellen-Fällen in Cottbus vorläufig gesperrt

Cottbus (dpa/bb) - Nach zwei Legionellen-Fällen in Schulsporthallen
hat die Stadt Cottbus die Einrichtungen zunächst gesperrt und
Untersuchungen eingeleitet. Das teilte der Sprecher der
Stadtverwaltung, Jan Gloßmann, am Montag mit. Zum Teil seien bereits
Duschköpfe gewechselt worden, so dass Duschen wieder möglich sei.
Insgesamt seien die Bakterien, die sich häufig im Leitungswasser
befinden, in diesem Jahr bereits drei Mal im Stadtgebiet festgestellt
worden, so der Sprecher. Während der vergangenen zehn Jahre seien dem
Gesundheitsamt pro Jahr zwischen ein und vier Legionellen-Fälle
gemeldet worden. Eine Zunahme der Fälle ist ihm zufolge derzeit nicht
feststellbar. Zunächst hatte die «Lausitzer Rundschau» berichtet.

Legionellen können bei Menschen Krankheiten von grippeartigen
Beschwerden bis hin zu schweren Lungenentzündungen auslösen. Die
Erreger werden häufig durch zerstäubtes Wasser übertragen, etwa in
Duschen, Whirlpools, durch Luftbefeuchter oder über Wasserhähne.

Beim Auftreten einer Legionellenerkrankung ermittelt das
Gesundheitsamt nach Angaben der Stadt alle relevanten Ansteckungsorte
und veranlasst Trinkwasseruntersuchungen oder führt diese selbst
durch. Eine Gefahr für Legionellenwachstum bestehe immer dann, wenn
Wasser in Leitungen stagniert, also für mehrere Tage nicht
ausgetauscht werde, stellte Sprecher Gloßmann dar.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) finden Legionellen
ideale Wachstumsbedingungen bei Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad.
Bei Wassertemperaturen oberhalb von 55 Grad wird das Wachstum der
Legionellen wirksam gehemmt, oberhalb von 60 Grad sterben die Keime
ab. Legionellen können den Angaben nach auch in kaltem Wasser
vorkommen, bei Temperaturen unter 20 Grad vermehren sie sich nicht
nennenswert.