Minister Lucha in Corona-Zeit «gefühlt doppelt so alt» geworden

Konstanz (dpa/lsw) - Die lange Zeit der Pandemie und die teils
überaus scharfe Kritik an seinen Entscheidungen haben auch bei
Landesgesundheitsminister Manne Lucha Spuren hinterlassen. «Ich bin
gefühlt doppelt so alt geworden in diesen drei Jahren», sagte der
Grünen-Politiker dem «Südkurier» (Montag). An Rücktritt habe er a
ber
nie gedacht, auch den Rückhalt von Ministerpräsident Winfried
Kretschmann (Grüne) habe er stets gespürt. «Wenn Sie so denken und um

das Amt fürchten, können Sie diesen Job nicht machen», sagte Lucha.
«Sie brauchen einen klaren Kopf, müssen ansprechbar und korrigierbar
sein. Da können Sie nicht permanent daran denken, ob Sie das jetzt
den Job kostet oder nicht.»

Er habe aus der Corona-Phase aber auch seine Schlüsse gezogen: «Ich
habe gelernt, mich noch mehr aufs Wesentliche zu konzentrieren,
kooperative Ablaufstrukturen zu nutzen, offene, kritische
Kommunikation zu pflegen und am Ende die richtigen Entscheidungen zu
treffen und sich dazu zu bekennen», sagte Lucha. Es müsse jeder
gesundheitlich das für sich tun, was er tun könne. «Vielleicht ist
das auch ein Ergebnis aus der Krise, dass viele Menschen gelernt
haben, gesundheitlich ein bisschen mehr auf sich zu schauen», meinte
der Minister. «Ich mache mir jeden Tag klar, dass man auch da nicht
schlampern darf.»