DAK: Fehltage wegen psychischer Krankheiten in Berlin auf Höchststand

Psychische Erkrankungen sind für Betroffene eine große Belastung. Die
Fehltage wegen solcher Krankheiten sind laut DAK auf einem
Höchststand. Besonders eine Branche ist betroffen.

Berlin (dpa/bb) - In Berlin ist die Anzahl der Fehltage von
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern wegen psychischer Erkrankungen
unter DAK-Versicherten nach einer Auswertung der Krankenkasse auf
einem neuen Höchststand. Im vergangenen Jahr kamen in der Hauptstadt
312 Fehltage wegen psychischer Erkrankungen pro 100 DAK-Versicherte,
wie die Krankenkasse in ihrem «Psychreport» berichtet. 2021 waren es
noch 303, vor zehn Jahren 250 Tage. Im Zehn-Jahres-Vergleich stieg
die Anzahl der Fehltag demnach um rund 25 Prozent.

Für den regionalen «Psychreport» hat das IGES Institut nach Angaben
der Krankenkasse die Daten von 110 000 bei der DAK versicherten
Beschäftigten in Berlin ausgewertet. Insgesamt sind bei der
Krankenkasse in der Hauptstadt rund 250 000 Menschen versichert.

Der neue Höchststand sei ein Alarmsignal, sagte DAK-Landeschef Volker
Röttsches laut Mitteilung. «Es ist auffällig, dass zunehmend auch
jüngere Frauen und Männer am Beginn ihres Arbeitslebens wegen dieser
Erkrankungen ausfallen.» In Berlin liegen die psychisch bedingten
Fehltage laut Report rund 3,7 Prozent über dem Bundesschnitt.

Eine Krankschreibung wegen psychischer Krankheiten dauerte laut
Auswertung im Schnitt 34,4 Tage. Die meisten Fehltage verursachten in
diesem Bereich Depressionen mit 121 Fehltagen pro 100 Versicherten,
gefolgt von Belastungs- und Anpassungsstörungen mit 85 Fehltagen.

Besonders betroffen sind laut Report Beschäftigte im
Gesundheitswesen. Hier kamen auf 100 DAK-Versicherte 456 Fehltage -
also rund 46 Prozent mehr als über alle Branchen hinweg. Die
Öffentliche Verwaltung folgte mit 383 Fehltagen pro 100 Versicherten.