Geflügelpest in Putenmast - fast 17 000 Tiere werden getötet

Garwitz (dpa/mv) - In einem großen Putenmastbetrieb im Landkreis
Ludwigslust-Parchim ist die Geflügelpest ausgebrochen. Rund 16 900
Tiere müssten getötet werden, teilte der Landkreis am Freitag mit.
Der Betrieb befinde sich in der Gemeinde Matzlow-Garwitz. Ein zweiter
Bestand des Unternehmens mit 20 000 Tieren, ebenfalls in der Gemeinde
gelegen, sei vorsorglich gesperrt worden. Dort gebe es bisher aber
keine Auffälligkeiten.

Erste Hinweise auf den Ausbruch der Geflügelpest in dem
Putenmastbetrieb hatte es demnach am Donnerstag gegeben. Die amtliche
Auswertung von Proben habe den Verdacht jetzt bestätigt. Wie der
Erreger der Aviären Influenza des Subtyps H5 in den Betrieb gelangte,
sei bislang unklar.

Um den betroffenen Betrieb seien ein Sperrbezirk mit einem Radius von
drei Kilometern und ein Beobachtungsgebiet mit einem Radius von zehn
Kilometern verfügt worden.

Im Nordosten gab es laut Agrarministerium von Anfang Oktober 2022 bis
Mitte Februar 66 Ausbrüche der für die Tiere hochansteckenden und
tödlichen Geflügelpest in Haltungen. Vor allem kleinere Haltungen
waren dabei betroffen, der jetzige Fall ragt heraus. Mehr als 12 000
Tiere mussten in dem Zeitraum getötet werden. Nachdem es nach dem 16.
Februar noch einen Ausbruch in einer Kleinsthaltung gab, handelt es
sich nun laut Ministerium um den 68. Ausbruch in einem Stall in
Mecklenburg-Vorpommern seit Oktober 2022.

Agrarminister Till Backhaus (SPD) geht davon aus, dass die
Vogelgrippe-Gefahr weiter hoch bleibt. «Der Vogelzug ist in vollem
Gange und ich appelliere an die Geflügelhalter alles zu tun, um einen
Eintrag des Virus aus der Wildvogelpopulation in die
Wirtschaftsbetriebe zu vermeiden», mahnte er. «Außerdem rate ich
dringend, die Tierbestände beim Veterinäramt und der Tierseuchenkasse
anzumelden.»