Umfrage: Drittel der Deutschen kennt E-Patientenakte nicht

Berlin (dpa) - Einem Drittel der Deutschen ist einer Umfrage zufolge
nicht klar, dass gesetzlich Krankenversicherte seit 2021 eine
elektronische Patientenakte (ePA) ihrer Krankenkasse erhalten können.
32 Prozent gaben in einer am Freitag in Köln veröffentlichten
repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov an,
dass sie sich der ePA nicht bewusst seien. 60 Prozent kennen demnach
die Möglichkeit, 8 Prozent machten keine Angaben.

Die elektronischen Patientenakten waren 2021 als freiwilliges Angebot
gestartet. Dabei geht es um einen persönlichen Datenspeicher etwa für
Befunde, Röntgenbilder und Listen eingenommener Medikamente. Diese
E-Akte soll Patienten im Prinzip ein Leben lang und bei allen
Ärztinnen und Ärzten begleiten. Das soll die Versorgung verbessern,
da etwa oft Untersuchungen unnötigerweise wiederholt werden, wenn
vorherige Untersuchungsergebnisse nicht bekannt sind.

Bundesminister Karl Lauterbach (SPD) will nun mehr Tempo erreichen.
Bisher haben noch nicht einmal ein Prozent der 74 Millionen
gesetzlich Versicherten eine ePA. Erklärtes Ziel der Ampel-Koalition
ist nun, bis 2025 auf 80 Prozent zu kommen. Dazu hatten SPD, Grüne
und FDP im Koalitionsvertrag vereinbart, auf das Prinzip «Opt-out» zu
schwenken. Das heißt: Konkret sollen bis Ende 2024 alle automatisch
eine E-Akte bekommen, ohne den bisher nötigen Antrag - wer keine
will, müsste dann widersprechen.