EU-Behörde empört über geplantes Erotik-Zentrum in Amsterdam

Amsterdam (dpa) - Der geplante Bau eines Erotik-Zentrums in Amsterdam
beschäftigt nun auch die EU-Kommission. Das Rotlicht-Zentrum soll
möglicherweise in der Nachbarschaft der EU-Arzneimittelbehörde EMA
errichtet werden. Die EMA kündigte am Dienstag an, dagegen gemeinsam
mit der EU-Kommission auf höchster politischer und diplomatischer
Ebene zu protestieren. Die Sicherheit der etwa 900 Mitarbeiter
der Behörde sowie internationaler Besucher müsse gewährleistet sein
.

Amsterdam will die Prostitution aus dem berühmten Rotlichtviertel im
alten Zentrum auslagern. Auf diese Weise soll die Belästigung der
Bürger durch Massentourismus eingedämmt werden. Über das geplante
Erotik-Zentrum mit Platz für etwa 100 Prostituierte soll im Herbst
entschieden werden. Zwei der drei möglichen Standorte liegen in
direkter Nähe der EU-Behörde.

Die Arzneimittelbehörde, die unter anderem Zulassungen für Impfstoffe
und neue Medikamente prüft, war im Zuge des Brexit von London nach
Amsterdam gezogen. Die Sicherheit der Mitarbeiter sei eine
wichtige Voraussetzung dafür gewesen, dass die niederländische
Hauptstadt damals den Zuschlag bekommen habe, erklärte die Behörde
nun. Der niederländische Staat habe sich verpflichtet, Störungen in
der Umgebung des Sitzes der EMA zu verhindern.