Mehr als 50 000 Corona-Impfdosen in Niedersachsen vernichtet

Vor rund zwei Jahren begannen die Corona-Schutzimpfungen. Damals
mussten viele Menschen wochen- oder monatelang auf eine Impfung
warten. Mittlerweile gibt es genügend Impfstoff, daraus resultiert
mittlerweile ein anderes Problem.

Hannover (dpa/lni) - Mehr als 50 000 Corona-Impfdosen sind in
Niedersachsen vernichtet worden. Das ergab eine Umfrage der Deutschen
Presse-Agentur, an der sich rund 30 Kommunen beteiligt haben. Als
Gründe wurden abgelaufene Haltbarkeit oder vereinzelt unterbrochene
Kühlketten genannt. Unter den weggeworfenen Dosen sind auch
zahlreiche der angepassten Impfstoffe.

Der Landkreis Schaumburg gab beispielsweise an, dass dort von Juni
bis November dieses Jahres insgesamt mehr als 8000 Impfdosen
verworfen wurden wegen des abgelaufenen Haltbarkeitsdatums. Die
Region Hannover gab an, dass im November rund 100 Fläschchen entsorgt
worden sind, da erkennbar gewesen sei, dass nur noch der an die
Omikron-Variante angepasste Impfstoff nachgefragt werde. Im Landkreis
Osterholz wurden rund 5000 Impfstoffdosen vernichtet, in der Stadt
Osnabrück mehr als 2000, in der Stadt Wilhelmshaven knapp 1800, in
der Stadt Wolfsburg etwa 1250 und im Landkreis Ammerland rund 1000.

Laut Gesundheitsministerium in Hannover gibt es keine landesweite
Übersicht, wie viel Impfstoff weggeworfen worden ist. Da nicht jede
Kommune die Umfrage beantwortete, dürfte die Zahl noch deutlich höher
liegen. Ein Ministeriumssprecher teilte mit, dass man die
Gesundheitsämter immer wieder darauf hingewiesen habe, die
Bestellungen möglichst wochenweise und bedarfsgerecht vorzunehmen.

Einige Kommunen gaben an, dass die Bestellung der Präparate angepasst
worden sei oder künftig noch genauer erfolgen soll, um ein Wegwerfen
möglichst zu verhindern. Zudem hieß es aus mehreren Kommunen, dass
manche angepasste Impfstoffe länger haltbar seien und somit weniger
vernichtet werden musste. Zudem hätten sich viele Menschen in den
Sommermonaten mit dem Coronavirus infiziert und konnten dadurch nicht
geimpft werden, was die Planung und Bestellung von Impfstoffen
erschwert habe.