Vogelgrippe breitet sich weiter aus - bisher 2600 Tiere getötet

Die erste Rassegeflügelschau im Nordosten hat zu einer schlimmen
Vogelgrippewelle geführt. Vor allem Züchter seltener Rassen bangen um
ihre Tiere. Bisher mussten 2600 Vögel getötet werden.

Schwerin/Demmin (dpa/mv) - Die Vogelgrippe breitet sich knapp zwei
Wochen nach der MV-Landes-Rassegeflügelschau bei Tieren von Züchtern

weiter aus. Wie ein Sprecher des Schweriner Agrarministeriums am
Freitag sagte, sind den Veterinärbehörden inzwischen 32 Ausbrüche u
nd
11 Verdachtsfälle von Geflügelpest in Mecklenburg-Vorpommern bekannt.
Damit stieg die Zahl innerhalb von drei Tagen um 25 Prozent.
Betroffen sind alle sechs Landkreise. Nur in der Hansestadt Rostock
gebe es bisher keinen Fall.

Am Wochenende 19./20. November hatte im vorpommerschen Demmin zum
ersten Mal seit der Corona-Pandemie wieder eine MV-Landesschau der
Rassegeflügelzüchter mit mehr als 200 Teilnehmern und mehr als 2200
Tieren stattgefunden. Dort sollen sich die ersten Bestände infiziert
haben. Die Ursache sei bisher unklar, sagte der Sprecher des
Ministeriums. Es könne auch sein, dass das nicht mehr
herauszubekommen ist.

So könne das H5N1-Virus über Streumaterial, Züchter, Tiere oder auch

Besucher in Demmin eingetragen worden sein. Man könne noch nicht
sagen, wann das Ansteckungsrisiko wieder sinken kann. Die
Inkubationszeit bei der Tierseuche beträgt etwa drei Wochen.

Insgesamt mussten bereits 2633 Tiere in dem Zusammenhang getötet
werden. Das sind ebenfalls etwa 700 getötete Tiere mehr als zuletzt
gemeldet. Betroffen sind nicht nur Ausstellungstiere, sondern diese
könnte das Virus auch in die heimischen Bestände getragen haben. Zum

Glück sei bisher kein gewerblicher Geflügelzuchtbetrieb betroffen.
Bisher blieb es bei einem Sperrbezirk, der rings um einen
Rassegeflügelzüchter aus Strasburg (Vorpommern-Greifswald) vom
Kreisveterinäramt festgelegt wurde. Dieser hielt auch Nutzgeflügel.

Das Friedrich-Löffler-Institut für Tiermedizin auf der Insel Riems
schätzt das Risiko der Geflügelpest bundesweit als «hoch» ein.