Brandenburger Kabinett berät über Corona-Regeln - Neue Warnampel

Potsdam (dpa/bb) - Wenige Tage vor dem Start neuer bundesweiter
Corona-Regeln berät die Brandenburger Landesregierung am Dienstag für
den Bedarfsfall über den Rahmen für mögliche schärfere Maßnahmen.

Dabei geht es auch um eine neue Warnampel des Landes: Als Grundlage
für die Entscheidung über schärfere Regeln wie eine Maskenpflicht in

Gaststätten und Läden soll die Situation in Krankenhäusern dienen.
Zunächst soll der Basisschutz in Brandenburg weiter gelten.

Brandenburg hatte die geltenden Corona-Regeln mit einer Maskenpflicht
in öffentlichen Bussen und Bahnen sowie in Krankenhäusern, Arztpraxen
und Alten- und Pflegeheimen am vergangenen Dienstag bis Ende
September verlängert. Außerdem müssen sich Beschäftigte im
Gesundheits- und Sozialbereich auf das Coronavirus testen lassen,
falls sie nicht vollständig geimpft beziehungsweise nachweislich
genesen sind. Die Länder können ab 1. Oktober weitere Auflagen
verhängen, darunter eine Maskenpflicht in Geschäften oder
Gaststätten.

Der Gesundheitspolitiker der Linksfraktion im Brandenburger Landtag,
Ronny Kretschmer, sagte mit Blick auf die Maßnahmen: «Im Moment sieht
es recht gut aus.» Das könne sich bald ändern. «Wir werden, glaube

ich, an der einen oder anderen Stelle nachschärfen.»

Als ein Indikator der Warnampel ist die Zahl der Covid-19-Patienten
in Krankenhäusern vorgesehen, wenn sie über 1000 steigt. Derzeit
werden 315 Menschen mit der Krankheit stationär behandelt. Dazu kommt
die Zahl neuer Krankenhauspatienten mit Covid-19 je 100 000 Einwohner
in einer Woche, wo der Warnwert zwischen 7 und 10 statt bisher
zwischen 3 und 6 liegen soll. Die Zahl lag am Montag bei 5,87.

Weiterer Indikator soll der Anteil freier Intensivbetten mit einem
Warnwert zwischen 12 Prozent und 15 Prozent sein. Damit werde die
Belastung der Intensivstationen unabhängig von der Erkrankung
angegeben, sagte Ministeriumssprecher Dominik Lenz. Bisher wird der
Anteil der mit Corona-Patienten belegten Intensivbetten ausgewiesen,
der Warnwert liegt zwischen 10 und 20 Prozent. Für die
Sieben-Tage-Inzidenz soll es keinen Schwellenwert mehr geben, weil
die Corona-Varianten unterschiedliche Krankheitsbelastungen
hervorrufen.