Teresa Enke erhält diesjährigen Erich-Kästner-Preis

Dresden (dpa) - Teresa Enke, die Witwe des gestorbenen
Nationaltorwarts Robert Enke, ist mit dem Erich-Kästner-Preis
ausgezeichnet worden. «Enke engagiert sich gegen die Stigmatisierung
der Krankheit Depression und gibt vielen Betroffenen den Mut, sich zu
offenbaren und Hilfe zu suchen», sagte der Vorsitzende des
Presseclubs Dresden, Carsten Dietmann, bei der Verleihung des Preises
am Sonntag in Dresden. Mit ihrer Arbeit hole sie die Krankheit aus
der Tabuzone. Dass es in der Gesellschaft inzwischen ein größeres
Verständnis für seelische Krankheiten gibt, sei auch der 45-Jährigen

zu verdanken.

Enke hatte 2010 unter anderem gemeinsam mit dem Deutschen
Fußball-Bund (DFB) die Robert-Enke-Stiftung gegründet, nachdem sich
ihr Mann im November 2009 in einer Depression das Leben genommen
hatte. Sie sei eine starke Persönlichkeit, die trotz mehrerer
Schicksalsschläge anderen Menschen Kraft und Hoffnung gebe, würdigte
sie Dietmann.

Ihren späteren Ehemann lernte Enke am Sportgymnasium in Jena kennen.
Vier Jahre nach ihrer Heirat kam die erste Tochter des Paares zur
Welt, starb jedoch bereits im Alter von zwei Jahren wegen eines
schweren Herzfehlers. 2009 adoptierte das Paar ein zwei Monate altes
Mädchen.

Der Erich-Kästner-Preis wurde in diesem Jahr zum 25. Mal verliehen.
Neben Teresa Enke zählen unter anderem die Politiker Richard von
Weizsäcker und Hans-Dietrich Genscher sowie der Seenotretter
Claus-Peter Reisch zu den Trägerinnen und Trägern.