WHO: Einfluss Deutschlands in der Pandemie «unübertroffen»

Halle (dpa) - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den
wissenschaftlichen Einfluss Deutschlands bei der internationalen
Bekämpfung der Corona-Pandemie hervorgehoben. Dieser sei
«unübertroffen», sagte der oberste Krisenmanager der WHO, Mike Ryan,

anlässlich der Jahresversammlung der Wissenschaftsakademie Leopoldina
am Freitag in Halle. «Ein Plan garantiert keinen Erfolg, aber ohne
Plan geht man nirgendwohin», sagte Ryan.

Länder, die eine ungefähre Richtung hatten - auch wenn sie nicht
immer zu 100 Prozent richtig war - seien bisher besser durch die
Pandemie gekommen, sagte Ryan. Wichtig sei eine wissens- und
datenbasierte Entscheidungsfindung, die aufgrund der Erfahrungen mit
der Pandemie immer besser werde. Die Wissenschaft habe riesige
Fortschritte in der Pandemie gemacht, es bedürfe aber einer besseren
Kommunikation und vor allem der Akzeptanz in der Gesellschaft.

Ryan betonte, dass Diskussionen und Streitigkeiten konstruktiv
geführt werden müssten. Es gehe darum, die Zukunft zu gestalten und
nicht Angst zu erzeugen. «Die Pandemie hat unsere Gesellschaft
nachhaltig verändert», sagte Ryan. Er warnte vor weiterer
gesellschaftlichen Spaltung, die auch durch pandemiebedingte Probleme
befeuert worden sei.