Breakthrough-Preis geht nach Dresden an Zellbiologen Hyman

New York/Dresden (dpa) - Für seine grundlegenden Erkenntnisse zur
Funktion von Zellen erhält der in Dresden arbeitende Brite Anthony
Hyman den Breakthrough-Preis 2023. Seine Forschungsergebnisse könnten
auch für die Entwicklung einer Alzheimer-Therapie wichtig werden.
Hyman teilt sich die Auszeichnung im Wert von drei Millionen Dollar
(drei Millionen Euro) mit Clifford Brangwynne von der Princeton
University (USA), wie die Breakthrough-Preis-Stiftung am Donnerstag
in New York mitteilte. Das Team habe gezeigt, wie Moleküle in der
Zellflüssigkeit winzige Tröpfchen bilden, dort geordnet
zusammenarbeiten und sich wieder trennen. Wenn dieser Prozess
schieflaufe, könne dies zu Alzheimer, ALS (Amyotropher
Lateralsklerose) und anderen neurodegenerativen Krankheiten führen.

Hyman wurde 1998 einer der vier Gründungsdirektoren des
Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik in
Dresden und ist derzeit sein Geschäftsführender Direktor. Der
60-Jährige hat in diesem Jahr bereits den Körber-Preis erhalten. Er
wurde in Haifa (Israel) geboren, studierte in England, arbeitete
danach in den USA und von 1993 bis 1997 in Heidelberg.

Die Breakthrough-Preise 2023 werden an insgesamt fünf Teams vergeben,
dreimal in Lebenswissenschaften und je einmal in Physik und
Mathematik. Zudem gibt es Auszeichnungen für Jungforscher. Unter den
Preisträgern 2023 sind auch Demis Hassabis und John Jumper von dem
Unternehmen DeepMind. Sie haben ein Programm entwickelt, mit denen
sich die dreidimensionalen Strukturen von Proteinen mit hoher
Genauigkeit errechnen lassen. Das Programm reduziert laut Stiftung
die Zeit, die Forscher normalerweise für die Bestimmung der
Proteinstruktur brauchen, «von Monaten oder Jahren auf Stunden oder
Minuten».

Der Breakthrough-Preis wird seit 2013 verliehen. Zu den früheren
Preisträgern gehörten der Astrophysiker Stephen Hawking und das Team,
das das erste Bild eines Schwarzen Lochs aufgenommen hatte.