Bündnis aus Sachsen-Anhalt warnt vor Einsparungen im Gesundheitswesen

Magdeburg (dpa/sa) - Ein sachsen-anhaltisches Bündnis aus Handwerk,
Arbeitgebern, Gewerkschaften, Krankenkassen und Ärzten hat den
Bundestag aufgefordert, im Gesundheitswesen keine finanziellen
Kürzungen vorzunehmen. Wenn die geplanten Einsparungen des Bundes
umgesetzt würden, könnten dem Gesundheitswesen in Sachsen-Anhalt im
kommenden Jahr rund 315 Millionen Euro fehlen, warnte der Präsident
des Handwerkstages Sachsen-Anhalt, Uwe Runge, am Donnerstag.

Die Gesundheitsversorgung der Menschen müsse stabil finanziert
bleiben, teilte das Bündnis mit. «In Zeiten von Krisen, Krieg, hoher
Inflation und längst nicht überstandener Pandemie wäre alles andere
unverantwortlich», sagte der Vorstandsvorsitzende der
Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt, Wolfgang Schütte. Die
Bundestagsabgeordneten sollten sich gegen die geplanten Einsparungen
positionieren.

Bereits vergangene Woche hatten sich die Bundesländer für deutliche
Änderungen an Plänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach
(SPD) zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen ausgesprochen.
So soll der Bund dem Gesundheitsfonds nach dem Willen der Länder 2023
nicht wie geplant nur zwei Milliarden Euro, sondern fünf Milliarden
Euro überweisen, forderte der Bundesrat. Die Länder wollen zudem
mehrheitlich an bestimmten Extra-Vergütungen von Behandlungen für
Neupatienten in Arztpraxen anders als geplant festhalten.