Spahn verteidigt seinen Corona-Kurs - auch selbstkritisch

Berlin (dpa) - Der frühere Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat
seinen Corona-Politik in den Jahren 2020 und 2021 verteidigt, sieht
im Rückblick aber auch Fehler und Probleme. «Alles in allem ist
dieses unser Land vergleichsweise gut durch diese bisherige
Pandemiezeit gekommen», sagte der CDU-Politiker am Mittwochabend in
Berlin bei der Vorstellung eines Buches über seine Sicht auf die
Krise. Zugleich würde er in Entscheidungsrunden heute an manchen
Stellen zu anderen Empfehlungen kommen.

Um Verzeihung bitten müsse man vor allem bei Familien und Kindern,
sagte Spahn. Was die Situation mit ihnen gemacht habe, sei zu lange
zu wenig im Fokus gewesen. Sein Buch hat den Titel «Wir werden
einander viel verzeihen müssen» - angelehnt an eine Formulierung, mit
der er im April 2020 im Bundestag um Verständnis für schwierige
politische Entscheidungen in der Krise geworben hatte. Spahn hatte
sich nach dem Ende seiner Ministerzeit im Dezember 2021 nicht mehr
öffentlich zur Corona-Politik geäußert.