Proteste nach Ausbruch von Rinderkrankheit in Indien

Neu Delhi (dpa) - Angesichts der Verbreitung einer potenziell
tödlichen Rinderkrankheit im indischen Bundesstaat Rajasthan haben
Menschen auf den Straßen protestiert. Dabei stießen sie am Dienstag
auch mit Polizisten zusammen, wie Videoaufnahmen der indischen
Nachrichtenagentur ANI aus der Stadt Jaipur zeigen. Die Lumpy Skin
Disease habe bislang mehr als 57 000 Rindern in dem Bundesstaat das
Leben gekostet, berichtete der örtliche Fernsehsender NDTV. Auch
andere indische Bundesstaaten sind von der Krankheit betroffen. Die
Tierseuche kann zu hohen wirtschaftlichen Einbußen führen.

Kühe sind für die hinduistische Mehrheitsbevölkerung Indiens heilig.

Viele Hindus essen deshalb kein Rindfleisch, aber sie konsumieren
Milch und Joghurt von Kühen. Das Problem: Die Milchpreise seien wegen
der Rinderkrankheit gestiegen, berichtete NDTV.

Die Lumpy Skin Disease wird von Stechinsekten übertragen. Die
Viruskrankheit, die auch in Teilen Europas vorkommt, kann bei
Wiederkäuern unter anderem zu Fieber sowie Knötchen auf der Haut
führen. Für den Menschen ist sie ungefährlich.

Bereits am Montag habe ein Abgeordneter der hindunationalistischen
Partei von Premierminister Narendra Modi, die in Rajasthan aber in
der Opposition ist, eine Kuh ins Lokalparlament gebracht, um auf die
Krankheit aufmerksam zu machen. Der örtliche Regierungschef Ashok
Gehlot bat die Zentralregierung um Impfstoffe und Medikamente gegen
die Krankheit, wie lokale Medien berichteten.