Gutachten: Baby von Giftopfer starb nicht an Thallium

Köln (dpa/lnw) - Im Komplex um die sogenannten Thallium-Morde ist das
Baby einer der vergifteten Frauen laut Gutachten nicht an dem Gift
gestorben. Der rechtsmedizinische Gutachter komme zu dem Schluss,
dass die Todesursache plötzlicher Kindstod gewesen sein dürfte, sagte
ein Sprecher des Kölner Landgerichts am Dienstag auf Anfrage. Am
Tatvorwurf der Anklage ändere dies nichts. Der «Express» hatte zuvor

berichtet.

Der Angeklagte soll seine schwangere Lebensgefährtin und zwei weitere
Frauen mit dem Schwermetall Thallium vergiftet haben. Die Frau konnte
mit einem Gegenmittel gerettet werden, ihr Kind kam lebend auf die
Welt, war dann aber gestorben.

Der Prozess gegen den Krankenpfleger hatte am Montag begonnen. Er
selbst schweigt zu den Tatvorwürfen. Der 41-Jährige muss sich wegen
zweifachen Mordes, Mordversuchs und versuchten
Schwangerschaftsabbruchs vor dem Kölner Landgericht verantworten. In
den Jahren 2020 und 2021 soll er drei Frauen mit Thallium vergiftet
haben, das früher als Rattengift eingesetzt worden war.