Badevergnügen kaum getrübt - Wenig Blaualgen, stellenweise Zerkarien

Schwerin/Rostock (dpa/mv) - Badegäste haben in diesem Sommer in
Mecklenburg-Vorpommern weitgehend unbeschwert in Ostsee und
Binnenseen eintauchen können. Wie das Sozialministerium in Schwerin
am Freitag in einer ersten Saisonbilanz mitteilte, mussten aus
hygienischer oder biologischer Sicht kaum Warnhinweise herausgegeben
werden. Die zwischen dem 2. Mai und dem 10. September analysierten
2700 Badewasserproben seien in der großen Mehrzahl ohne
Beanstandungen geblieben. Kontrolliert wurden 498 Badestellen, 335
davon an Seen, 156 an der Ostsee und 7 an Flüssen. Nach diesem
Wochenende endet mit dem Abzug der Rettungsschwimmer offiziell die
viermonatige Badesaison in Mecklenburg-Vorpommern.

«Unser Land steht für die wunderschöne Ostseeküste, viele tolle See
n
und sauberes Wasser. Mecklenburg-Vorpommern kann mit seiner
Badewasserqualität weiterhin punkten», meinte Sozialministerin
Stefanie Drese (SPD). Die Ergebnisse der regelmäßig in den Laboren
des Landesamtes für Gesundheit und Soziales vorgenommenen
Wasseranalysen seien ein bedeutendes Signal für Einheimische und die
vielen Badegäste, die jedes Jahr das Land besuchten.

Trotz der fast durchgängig heißen Schönwetterperioden habe es in
dieser Saison deutlich weniger Beeinträchtigungen durch sogenannte
Blaualgen gegeben als in zurückliegenden Jahren. Betroffen waren
unter anderem der Schweriner See und die Bucht vor Greifswald. In
Flachwasserbereichen einiger Binnenseen seien vermehrt Zerkarien
festgestellt worden. Die Larven von Saugwürmern können bei Menschen
Hautreizungen hervorrufen. Diese seien im Normalfall zwar harmlos,
wegen des starken Juckreizes aber unangenehm, hieß es.

Zudem seien an einigen Badestellen der Ostseeküste
Mecklenburg-Vorpommerns auch in diesem Jahr Vibrionen nachgewiesen
worden. In neun Fällen hätten Gesundheitsbehörden bei Menschen
Infektionen registriert. Die in salzhaltigem Wasser vorkommenden
Bakterien vermehren sich bei hohen Wassertemperaturen rasch und
können über offene Wunden eintreten.

Wie der Direktor des Landesamtes für Gesundheit und Soziales, Heiko
Will, sagte, ist die detaillierte Auswertungen der Laborergebnisse
Basis für die Einstufung der Badegewässer nach EU-Richtlinie für die

Saison 2023. «Es ist erfreulich, dass ersten Prognosen zufolge etwa
95 Prozent der Badegewässer die Einstufung «ausgezeichnet» oder «gu

erhalten werden», sagte Will.