Sozialverband: Medizinische Versorgung auf dem Land sicherstellen

Oldenburg (dpa/lni) - Der Sozialverband VdK Niedersachsen-Bremen hat
dazu aufgerufen, die medizinische Versorgung im ländlichen Raum
sicherzustellen. Es dürfe nicht zum Luxus werden, einen Hausarzt in
der Nähe zu haben, sagte Sozialverbands-Landeschef Friedrich Stubbe
am Freitag. «Ob jung oder alt - wer krank ist, kann häufig keine
stundenlange Fahrt bis zur nächsten Praxis auf sich nehmen.» Bis 2035
werden VdK-Angaben zufolge zahlreiche Allgemeinmediziner in den
Ruhestand gehen, rund 1250 Stellen in Niedersachsen können demnach
nicht nachbesetzt werden.

«Die Politik darf ihre Bürgerinnen und Bürger bei dem wichtigen Thema

der Gesundheitsversorgung nicht alleine lassen», forderte Stubbe -
und verlangte Gegenmaßnahmen. Dazu zählten etwa mehr neue
Medizinstudienplätze, die nicht nur nach dem Notendurchschnitt
vergeben werden. Um die Fortführung von Praxen zu sichern, brauche es
auch finanzielle Anreize zur Niederlassung auf dem Land.

Handlungsbedarf sieht Stubbe den Angaben zufolge auch beim Erhalt der
Apotheken auf dem Land: «Gerade für ältere und kranke Menschen ist
die persönliche Beratung vor Ort enorm wichtig - das können
Online-Apotheken einfach nicht leisten.» Im vergangenen Jahr sei die
bundesweite Zahl der Apotheken um 205 Standorte zurückgegangen.