Lockdown-Folgen bei Unternehmen: Je komplexer, desto anfälliger  

Karlsruhe (dpa) - Wie gut Betriebe die Zeit des Corona-Lockdowns
überstanden haben, hängt nach einer Studie von der Betriebsgröße,
Branche und auch von der Art der Produktion ab. «Grundsätzlich lässt

sich festhalten, dass ein Produktionssystem mit zunehmender
technischer Komplexität zwar immer anfälliger, dafür aber auch
regenerationsfähiger wird», so das Fazit einer am Donnerstag in
Karlsruhe vorgestellten Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für
System- und Innovationsforschung (ISI).

Die Forscher hatten 237 Betriebe aus allen Branchen im Winter 2020
zur Situation während und nach dem Corona-Lockdown befragt. 39
Prozent der Betriebe stuften sie als «resilient» ein - also entweder
als robust oder als regenerationsfähig.

Große Unterschiede gab es demnach im Verarbeitenden Gewerbe: Während

die Elektro- und Metallindustrie sowie der Maschinen- und Fahrzeugbau
sehr stark vom Lockdown betroffen waren, kamen Hersteller von
konsumnahen Produkten wie Nahrungsmitteln besser durch die Krise.
Robuster und regenerationsfähiger waren kleinere Betriebe mit
einfacheren Produktionssystemen. Hoch digitalisierte Betriebe waren
demnach gegenüber externen Störereignissen anfälliger; sie hätten
sich jedoch mit höherer Wahrscheinlichkeit wieder von negativen
Auswirkungen erholt.