Tierheime in Brandenburg verfügen Aufnahmestopp wegen Überlastung

Potsdam (dpa/bb) - Nahezu alle Tierheime Brandenburgs sind überlastet
und haben einen Aufnahmestopp verhängt. Vor allem Katzen und Hunde
seien in größerem Umfang aufgenommen worden, teilte das
Sozialministerium in Potsdam auf eine Anfrage aus der
AfD-Landtagsfraktion mit. Viele Hunde stammten aus dem illegalen
Heimtierhandel und seien kaum vermittelbar gewesen. Daher seien sie
in Tierheime gebracht worden.

In der AfD-Anfrage wird auf eine Mitteilung des Deutschen
Tierschutzbundes verwiesen, der eine überbordende Abgabe von Tieren
beklagt, die während der akuten Phase der Corona-Pandemie angeschafft
worden und nun unerwünscht seien. Steigende Energiepreise, höhere
Kosten für Tierfutter und Tierärzte sowie die Anhebung des
Mindestlohnes würden die Lage im Herbst noch verschärfen, so der
Verein.

Laut Brandenburger Sozialministerium können Investitionen in den
Tierheimen durch eine eigene Förderrichtlinie unterstützt werden. Um
die Tierheime weiter zu entlasten, ist den Angaben zufolge zum 1.
September dieses Jahres eine neue Richtlinie zur Kastration von
Katzen in Kraft getreten. Damit seien die Hürden insbesondere für
kleinere Katzenschutzvereine gesenkt worden. Die dafür vorgesehenen
Mittel von jährlich 51 000 Euro würden regelmäßig ausgeschöpft.

Um illegale Geschäfte mit jungen Hunden zu begegnen, gehöre
Brandenburg der Länderarbeitsgruppe «Illegaler Welpenhandel» an,
erklärte das Ministerium. Das Land beteilige sich auch an der
Koordinierten Kontrollgruppe der Europäischen Union, die gegen
illegale Tierhändler vorgehe. Darüber hinaus plane der Brandenburger
Tierschutzbeauftragte mit Behörden, dem Bundesamt für Güterverkehr
und der Polizei eine Schulung zu dem Thema.