Vergütung für Praxisärzte steigt 2023 - Kritik von Ärzten

Berlin (dpa) - Die Vergütungen für Praxisärzte sollen im nächsten
Jahr steigen. Der Orientierungswert, nach dem sich die Preise für
alle vertragsärztlichen und psychotherapeutischen Leistungen
berechnen, erhöht sich 2023 um zwei Prozent, wie der Spitzenverband
der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) am Mittwoch nach einer
Festlegung des zuständigen Erweiterten Bewertungsausschusses
mitteilte. Dies entspreche einem Zuwachs von 780 Millionen Euro. Dem
Gremium gehören je drei Vertreter der GKV und der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung (KBV) sowie drei unparteiische Mitglieder an.

Mit weiteren Vergütungselementen und anderen Leistungen ergebe sich
insgesamt eine Erhöhung von voraussichtlich rund 1,4 Milliarden Euro,
sagte ein Sprecher des GKV-Spitzenverbands. Damit erhalte rechnerisch
jeder niedergelassene Arzt und jede niedergelassene Ärztin nächstes
Jahr 11 000 Euro zusätzlich an Honorar.

Die KBV sprach dagegen von einer «bitteren Enttäuschung». Der gegen
die Ärzteseite im Gremium gefasste Schiedsspruch sei kein ansatzweise
ausreichender Ausgleich für aktuelle Kostensteigerungen, sagte
KBV-Chef Andreas Gassen.