Ermittler: Mann starb nach Polizeikontrolle an Atembehinderung

Mannheim (dpa) - Gut vier Monate nach dem Tod eines Mannes infolge
einer Polizeikontrolle in Mannheim gibt es mehr Klarheit über die
Ursache. Der 47-Jährige sei laut vorläufiger Bewertung eines
Gutachens an einer «lage- und fixationsbedingten Atembehinderung» mit
darauf folgender Stoffwechselentgleisung gestorben, teilte die
Staatsanwalt Mannheim am Mittwoch mit. Ein Ersticken durch eine
Blutung in die oberen Atemwege sei noch dazugekommen. Der Tod sei
also nicht natürlich gewesen.

Bei einer Polizeikontrolle in der Mannheimer Innenstadt war der Mann
am 2. Mai zusammengebrochen. Die Einsatzkräfte und ein anwesender
Arzt des Zentralinstituts für seelische Gesundheit Mannheim, der mit
der Polizei den Patienten gesucht hatte, kümmerten sich um den
47-Jährigen. Später starb dieser aber im Krankenhaus. Laut früheren
Angaben des Landeskriminalamts kursierte im Internet mindestens ein
Video, auf dem zu sehen ist, wie einer der Polizisten den auf dem
Boden liegenden Mann gegen den Kopf schlägt.

Im Zuge der Ermittlungen seien 70 Zeugen vernommen worden. Es wurden
zudem 120 Videos gesichtet, wie die Staatsanwaltschaft nun mitteilte.
Das Geschehen lasse sich im Wesentlichen nachvollziehen. Nähere
Angaben dazu wurden nicht gemacht. Das Landeskriminalamt habe das
Ergebnis seiner Ermittlungen inzwischen vorgelegt. Ein Zeitpunkt für
den Abschluss der Ermittlungen lasse sich bisher nicht absehen.