AOK: Patienten mit Long-Covid fallen auch lange am Arbeitsplatz aus

Kiel (dpa/lno) - Patienten mit Long- oder Post-Covid-Symptomen in
Schleswig-Holstein fallen nach Daten der AOK Nordwest auch lange am
Arbeitsplatz aus. Versicherte der Krankenkasse sind durchschnittlich
mehr als sieben Wochen (50,5 Tage) krankgeschrieben, wie eine
aktuelle Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK ergab.
Eine akute Covid-19-Infektion sei im nördlichsten Bundesland dagegen
mit durchschnittlich 8,5 krankheitsbedingten beruflichen Ausfalltagen
verbunden, teilte die AOK am Mittwoch mit.

Seit Pandemiebeginn ist in Schleswig-Holstein den Zahlen zufolge
bisher jeder sechste durchgängig erwerbstätige AOK-Versicherte im
Zusammenhang mit einer akuten Covid-19-Erkankung am Arbeitsplatz
ausgefallen. 2,6 Prozent dieser Gruppe sei aufgrund einer Long- oder
Post-Covid-Symptomatik arbeitsunfähig gewesen. Das entspreche etwa
0,5 Prozent aller erwerbstätigen AOK-Versicherten. Auf Bundesebene
lag der Wert bei allen AOK-Versicherten dagegen fast doppelt so hoch
bei 0,9 Prozent.

«Da aktuell nur wenig über die Covid-bedingten Langzeitfolgen bekannt
ist, sollte weiterhin gelten, sich und andere bestmöglich vor einer
Covid-19-Infektion zu schützen», betonte der Vorstandsvorsitzende der
AOK Nordwest, Tom Ackermann.

Frauen waren der Auswertung zufolge im Norden über den gesamten
Pandemiezeitraum hinweg mit 25 617 Ausfalltagen am Arbeitsplatz
stärker von Long- oder Post-Covid betroffen als Männer (18 536 Tage).
Der Altersdurchschnitt betrug bei Frauen 48,4 Jahre, bei Männern 51,2
Jahre.

Unter Long-Covid werden der AOK zufolge körperliche und psychische
Beeinträchtigungen nach einer Covid-19-Infektion zusammengefasst, die
bis zu zwölf Wochen andauern. Länger anhaltende Beeinträchtigungen
werden als Post-Covid definiert.