Verband: Inflation und Energiepreise gefährden Patientenversorgung

Erfurt (dpa/th) - Rund 350 Beschäftigte der Thüringer Krankenhäuser
haben angesichts steigender Kosten vor dem Thüringer Landtag in
Erfurt protestiert und mehr finanzielle Unterstützung gefordert. Es
brauche dringend einen Inflationsausgleich und weitere Finanzhilfen
für die Thüringer Krankenhäuser, forderten die Thüringer
Landeskrankenhausgesellschaft (LKHG) wie auch Thüringens
Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) am Mittwoch bei der
Kundgebung.

Die LKHG-Vorstandsvorsitzende, Gundula Werner, attestierte dem Bund
ein Umsetzungsproblem: «Obwohl die Gesundheitsminister der Länder im
Juni 2022 bereits einstimmig für einen Inflationsausgleich votiert
und Minister Lauterbach zum unverzüglichen Handeln aufgefordert
haben, ist die Bundesregierung - kurz vor Beginn des nächsten
Corona-Herbstes - weiterhin untätig.» Die Krankenhäuser bräuchten
schnellstmöglich wirtschaftliche Planungssicherheit, andernfalls
gerieten die Kliniken flächendeckend in eine gravierende
wirtschaftliche Schieflage.

Für das Jahr 2022 ergibt sich nach Ermittlung der LKHG eine
Finanzierungslücke in Höhe von rund 71 Millionen Euro für die
Thüringer Krankenhäuser. 2023 kommen demnach zusätzliche
außerplanmäßige Energiekosten in Höhe von rund 280 Millionen Euro
hinzu.

«Wir erwarten, dass der im Juni 2022 einstimmig gefasste Beschluss
der Gesundheitsministerkonferenz, die Krankenhäuser mit einem
Inflationsausgleich zu unterstützen, nun endlich umgesetzt wird und
die Krankenhäuser wirtschaftlich gesichert werden», sagte
Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke). Die Thüringer
Krankenhäuser benötigten «dringend zusätzlichen finanziellen
Beistand, um sich auch weiterhin auf ihre Kernkompetenz, die
Behandlung der Patientinnen und Patienten, konzentrieren zu können».