Tod eines Covid-Patienten: Krankenschwester verurteilt

Düsseldorf (dpa/lnw) - Eine Krankenschwester ist in Düsseldorf wegen
versuchten Totschlags an einem Covid-Patienten schuldig gesprochen
worden. Das Landgericht verurteilte die Frau am Mittwoch zu zwei
Jahren Haft auf Bewährung. Außerdem verhängte das Gericht ein
vierjähriges Berufsverbot gegen die 41-Jährige. «Sie ist davon
ausgegangen, zum Wohl des Patienten zu handeln», sagte der
Vorsitzende Richter. Ihr Motiv sei Mitleid gewesen.

Die Krankenschwester hatte gestanden, die Dosis eines
Blutdruckmedikaments halbiert zu haben, um das Leiden des 52-jährigen
Covid-19-Patienten auf der Intensivstation zu verkürzen. Der Patient
war wenige Stunden später gestorben. Weil nicht auszuschließen war,
dass er auch ohne den eigenmächtigen Eingriff der Krankenpflegerin
gestorben wäre, war der Frau nur versuchter Totschlag vorgeworfen
worden.