Bund steigt bei Lufthansa aus - Aktienkurs sinkt

Frankfurt/Main (dpa) - Nach dem Ausstieg des deutschen Staates aus
der Lufthansa ist der Aktienkurs des Luftfahrtkonzerns erst einmal
gesunken. Die Papiere fielen am Mittwochvormittag kurz nach dem
Handelsstart um rund zwei Prozent auf 6,19 Euro. Damit lag der Kurs
über den 6,11 Euro, zu denen der Wirtschaftsstabilisierungsfonds
(WSF) seine Papiere abgab.

Die Finanzagentur hatte am Dienstagabend mitgeteilt, der Bund habe
die Beteiligung an der Lufthansa beendet. Der WSF habe seine zuletzt
verbliebene Beteiligung von knapp zehn Prozent im Rahmen einer
Blockplatzierung an internationale Investoren vollständig veräußert.


Den Ausstieg des Bundes aus der Lufthansa wertete ein Marktteilnehmer
als gute Nachricht. Denn ein im Raum stehender Verkauf eines größeren
Paketes durch einen Aktionär sei oftmals eine Belastung für den Kurs,
auch wegen der Unsicherheit über den Preis.

«Das Unternehmen liegt wieder in privaten Händen», sagte Jutta
Dönges, die den WSF als Geschäftsführerin der Finanzagentur
verantwortet. Die Stabilisierung sei erfolgreich abgeschlossen. Mit
1,07 Milliarden Euro überstiegen die insgesamt erzielten Erlöse den
zum Erwerb der Beteiligung eingesetzten Betrag von 306 Millionen Euro
deutlich.

Der Luftfahrtsektor war im Jahr 2020 eine der ökonomisch am härtesten
von der Corona-Pandemie getroffenen Branchen. Der Bund stützte die
Lufthansa im Juni 2020 durch Stabilisierungsmaßnahmen in Höhe von bis
zu 6 Milliarden Euro. Die Lufthansa konnte die stillen Einlagen bis
November 2021 bereits vollständig zurückführen.