Regierungssprecher Braun wird neuer Wissenschafts-Staatssekretär

Stuttgart (dpa/lsw) - Überraschendes Stühlerücken in der
Landesregierung: Der bisherige Regierungssprecher in
Baden-Württemberg, Arne Braun, wird neuer Staatssekretär im
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Neuer Sprecher von
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) wird sein bisheriger
Büroleiter, Matthias Gauger. Der 57-jährige Braun folgt auf Petra
Olschowski (Grüne), die Ende September zur Ministerin aufsteigen
wird. Er soll sich vor allem um Kunst und Kultur kümmern. Nötig
wurden die personellen Wechsel, weil die bisherige
Forschungsministerin Theresia Bauer (Grüne) demnächst
Oberbürgermeisterin in Heidelberg werden möchte.

Der gelernte Journalist Braun war lange Jahre Chefredakteur des
Stuttgarter Stadtmagazins «Lift», bevor er 2007 als Berater und
Sprecher in die Grünen-Fraktion im Landtag wechselte. 2011 wurde er
stellvertretender Regierungssprecher. Nach der Landtagswahl 2021
rückte er zum ersten Sprecher von Kretschmann auf. Braun gilt als
vehementer Verfechter der milliardenschweren Modernisierung der
Stuttgarter Oper. Der neue Kretschmann-Sprecher Gauger ist
Politikwissenschaftler und war auch schon Landesgeschäftsführer der
Grünen in Baden-Württemberg.

Schon Anfang September war bekannt geworden, dass Olschowski (57)
Ministerin werden würde. Die Landtagsabgeordnete und frühere Rektorin
der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart soll am 28.
September formal im Landtag gewählt werden. Drei Tage zuvor will
Bauer ihr Amt niederlegen. Sie hatte im März erklärt, OB in ihrer
Heimatstadt Heidelberg werden zu wollen - ohne «Rückfahrschein», wie

sie damals betonte. Gewählt wird dort am 6. November.

Kretschmann betonte, wie wichtig es sei, einen eigenen Staatssekretär
für Kunst und Kultur zu haben. «Die ganze Kulturszene ist in einem
schweren Krisenmodus», sagte der Regierungschef. Die Besucherzahlen
vor allem in den Theatern seien auch wegen der Corona-Pandemie stark
zurückgegangen. Aus Spargründen den Posten des Staatssekretärs
abzuschaffen, sei keine Option für ihn gewesen, erklärte
Kretschmann:  «Das wäre ein verheerendes Signal an die ganze Szene.
»