Zahl der Corona-Fälle schon jetzt deutlich über Vorjahresniveau

Potsdam (dpa/bb) - Im bisherigen Verlauf des Jahres sind in
Brandenburg bereits mehr als drei Mal so viele Menschen an Corona
erkrankt wie im gesamten Vorjahr. Dem Landesamt für Arbeitsschutz,
Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) seien über die Meldesoftware
bis Mitte August rund 647 000 Sars-CoV-2-Fälle übermittelt worden,
etwa 448 000 mehr als 2021, teilte das Gesundheitsministerium in
Potsdam auf eine Anfrage aus der AfD-Landtagsfraktion mit.

Bei den 647 000 Brandenburgern, die sich bislang in diesem Jahr mit
dem Corona-Virus angesteckt hatten, war der Impfstatus in rund
520 000 Fällen unbekannt. Etwa 50 000 Frauen und Männer waren
ungeimpft. 76 300 Menschen hatten mindestens eine Schutzimpfung
bekommen.

Im vergangenen Jahr waren den Angaben zufolge von den rund 200 000
Brandenburgern, die infiziert waren, knapp 82 000 als ungeimpft
gemeldet. 35 000 waren mindestens einmal geimpft. In etwa 82 100
Fällen war der Impfstatus unbekannt.

Seit Ausbruch der Pandemie wurden dem LAVG bis Mitte August dieses
Jahres etwa 893 000 Corona-Erkrankungen gemeldet. Mindestens 19 000
Menschen wurden in einem Krankenhaus behandelt. Die genaue Zahl der
Krankenhausaufenthalte ist laut Ministerium unbekannt, da den
Behörden nur für etwa ein Drittel der Fälle Angaben über den
sogenannten Hospitalisierungsstatus vorlagen.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Erkrankung
gab das LAVG seit Ausbruch der Pandemie mit insgesamt knapp 5800 an.
In 4600 Fällen galt das Virus als entscheidende Todesursache.

Die hohe Zahl an Corona-Fällen könne mit der seit 2022 dominanten
Omikron-Variante und den ausgeweiteten Test-Aktivitäten
zusammenhängen, erklärte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums.
Omikron sei wesentlich ansteckender als bisherige Varianten. Im
Vergleich zum Vorjahr habe es 2022 auch eine Sommerwelle gegeben -
also ein insgesamt andauerndes Infektionsgeschehen auch in der warmen
Jahreszeit.