Energiekrise: Schwimmverband fürchtet «nächste große Notlage»

Frankfurt/Main (dpa) - Der Deutsche Schwimm-Verband bangt in Folge in
der Energiekrise um die Trainingsmöglichkeiten für die Topathleten
und um den Vereins- und Schulsport. «Natürlich ist unsere Sorge groß,

dass wir nach der Corona-Krise in die nächste große Notlage
schlittern, vor allem der Vereinssport, wenn Bäder schließen müssen
»,
sagte DSV-Leistungssportdirektor Christian Hausmann der Deutschen
Presse-Agentur.

Er habe von Nürnberg gelesen, wo drei Bäder schließen müssten. «W
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es noch viele Bäder in ganz Deutschland betreffen sollte, die nach
den Sommerferien nicht mehr öffnen oder die Temperatur runterregeln
müssen, dann betrifft es natürlich unsere breite Basis im DSV»,
mahnte er. «Da sehe ich eine große Gefahr, dass wir in einigen Jahren
niemand mehr in die Spitze bekommen, weil die Trainingsbedingungen
sich weiter verschlechtern.»

Schwierig könne die Situation für die Spitzenathleten des DSV werden,
wenn die Temperaturen in den Schwimmbecken heruntergeregelt würden.
«Ein Schwimmer, der zweimal am Tag zwei Stunden im Wasser ist, der
kann bei 25 Grad nicht leistungsorientiert schwimmen. Das ist einfach
zu kalt. Das Verletzungsrisiko steigt, Erkältungen häufen sich»,
sagte Hansmann. Deshalb sollte man zunächst hochtemperierte
Außenbecken abschalten, Freizeitbecken und Saunen nicht öffnen.

Der DSV habe schon eine Anfrage aus Hannover gehabt, ob im
Leistungszentrum aus Energiesparmaßnahmen die Wassertemperatur
gesenkt werden könnte, berichtete Hausmann. «Dies konnte mit Hilfe
des Olympiastützpunktes und der Stadt zum Glück abgewendet wenden.»


Schwimmen sei aber auch ein Unterrichtsfach, was nicht ausfallen
dürfe. «Unsere 2300 Vereine nutzen die Hallenbäder für das
Vereinstraining. Mit einem Absenken der Temperatur wäre den Schülern
und Schwimmern nicht gedient», betonte er.