Scholz ruft über 60-Jährige zur vierten Corona-Impfung auf

Berlin (dpa) - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Menschen ab 60
Jahre zu einer vierten Impfung gegen Corona aufgerufen. Der
64-Jährige sagte am Sonntag im ARD-Sommerinterview im «Bericht aus
Berlin», dass er selbst auch zu den sieben Prozent der Menschen in
Deutschland zähle, die bereits eine zweite Auffrischungsimpfung nach
den beiden Impfungen für die Grundimmunisierung erhalten hätten. Es
wäre eine «gute Sache», wenn alle Menschen über 60 das auch tun
würden, «weil das hilft».

Der Kanzler empfahl, nicht auf den neuen Impfstoff zu warten, der
wahrscheinlich erst im Oktober zur Verfügung stehen werde. «Es
sollten nicht alle warten», sagte er. Scholz verwies darauf, dass er
selbst sich noch nicht mit Corona infiziert habe. «Vielleicht ist die
Tatsache, dass ich mich vier Mal habe impfen lassen, der Grund, warum
es nicht passiert ist.»

Seit Mitte Februar rät die Ständige Impfkommission Menschen ab 70 und
bestimmten Risikogruppen zu einer zweiten Auffrischungsimpfung.
Außerdem gilt die Empfehlung für Beschäftigte von Einrichtungen wie
Kliniken und Pflegeheimen. Bei gesundheitlicher Gefährdung rät die
Stiko, die zweite Auffrischung frühestens drei Monate nach der ersten
vorzunehmen. Bei Gesundheits- und Pflegepersonal soll es mindestens
ein halbes Jahr Abstand sein.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind in Deutschland 5,8
Millionen Menschen bereits vier Mal geimpft. Das entspricht sieben
Prozent der Gesamtbevölkerung.