UKSH schließt Stationen wegen Corona-Fällen unter Mitarbeitern

Kliniken, Arztpraxen, Rettungsdienste - sie alle leiden unter vielen
Corona-Fällen bei Personal und Beschäftigten. Dies führt nicht nur zu

längeren Wartezeiten.

Kiel/Lübeck (dpa/lno) - Wegen einer Zunahme der Corona-Fälle in der
Belegschaft schließt das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
(UKSH) an den beiden Standorten Kiel und Lübeck Stationen. «Ebenso
ist, wie im ganzen Land, das Patientenaufkommen in der Notaufnahme
und in der stationären Versorgung erheblich gestiegen», teilte das
Klinikum am Mittwoch mit. Deutlich mehr Patientinnen und Patienten
müssten mit und wegen einer Corona-Infektion mit hohem Aufwand
versorgt werden.

Das Uniklinikum kündigte an, dass es zu Wartezeiten und
Einschränkungen in der Versorgung planbarer, nicht verschiebbarer
Eingriffe oder von Arztbesuchen kommen werde. Gegebenenfalls sollen
zudem vorerst nur noch dringliche, nicht verschiebbare Operationen
erfolgen. Den Mitarbeitern wurden alle Dienstreisen bis auf weiteres
untersagt. «Es werden alle zur Verfügung stehenden Kapazitäten in den

Kliniken und Notaufnahmen gebraucht, um relevante akute Erkrankungen
mit dem vorhandenen Personal versorgen zu können.»

«Insgesamt ist die Lage in den Kliniken landesweit sehr angespannt»,
erklärte Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU). «Das
liegt auch am generell hohen Krankenstand, der die Mitarbeitenden der
Krankenhäuser besonders betrifft.» Wer krank oder infiziert ist,
sollte zu Hause bleiben, um die Weitergabe der Infektion zu bremsen.
Von der Decken rief dazu auf, bei einer Coronaerkrankung auch nach
der fünftägigen verpflichtenden Isolation zu Hause zu bleiben, wenn
ein Selbsttest weiterhin positiv ist oder wenn weiter Symptome
vorliegen.

Von einer angespannten personellen Situation bei der
Patientenversorgung berichtete auch die Landeshauptstadt Kiel.
Betroffen seien außer dem Uniklinikum auch die Feuerwehr, das
Städtische Krankenhaus, das Lubinus Clinicum und die niedergelassenen
Ärzte. Auch am Städtischen Krankenhaus müssen Operationen verschoben

werden, die nicht unbedingt jetzt vorgenommen werden müssen. Die Lage
sei sehr angespannt, gab die Stadt an. Die Notfallversorgung sei
gewährleistet.

Im Lubinus Clinicum mussten aufgrund des Personalmangels zwei
Stationen und drei Operationssäle geschlossen werden, die
Notfallversorgung sei aber vollständig gesichert, hieß es. Alle
Kliniken riefen dazu auf, erprobte Schutzmaßnahmen gegen die
Corona-Infektion wieder sehr ernst zu nehmen und mit jeder nicht
hochbedrohlichen Erkrankung die Notaufnahmen zu meiden.

Im Kieler Rettungsdienst können die personellen Engpässe durch
Personalverschiebungen innerhalb der Berufsfeuerwehr noch kompensiert
werden. «Wer eine Operation verschieben kann, sollte es derzeit tun»,
erklärte der Kieler Gesundheitsdezernent Gerwin Stöcken. «Nicht
zwingend notwendige Arztbesuche sollten ebenfalls verschoben werden.»