Italienischer Brillen-Milliardär Del Vecchio gestorben

Mailand/Charenton-le-Pont (dpa) - Der italienische Unternehmer und
Milliardär Leonardo Del Vecchio, Gründer des Brillen-Herstellers
Luxottica, ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Er galt als einer
der reichsten Italiener und war jahrelang Chef des Unternehmens, zu
dem auch bekannte Marken wie Ray-Ban oder Oakley gehören.
«EssilorLuxottica teilt heute leider mit, dass sein Vorstand Leonardo
Del Vecchio starb», schrieb das in Frankreich ansässige
Börsenunternehmen am Montag. Man drücke der Familie und der globalen
Belegschaft für «diesen enormen Verlust» Beileid aus.

«Del Vecchio war ein großer Italiener», ließ Ministerpräsident Ma
rio
Draghi ausrichten. Der Geschäftsmann und Designer habe das Örtchen
Agordo in den Dolomiten, wo er 1961 im Alter von 26 Jahren sein
Unternehmen Luxottica gründete, und auch das ganze Land Italien in
das Zentrum der Welt der Innovation gerückt.

Del Vecchio starb laut Medienberichten am Montag in einem Krankenhaus
in Mailand. Die Klinik machte dazu am Vormittag keine Angaben.

Der Unternehmer hatte mit einer kleinen Belegschaft von neun
Angestellten angefangen, Brillenrahmen herzustellen. Zehn Jahre
später brachte er die erste Brille auf den Markt.

Über die Jahre vergrößerte Del Vecchio das Geschäft. 1981 eröffne
te
er eine Filiale in Deutschland. Verträge mit Luxusmarken wie Giorgio
Armani folgten, um für sie Brillen zu produzieren. Später kamen auch
Bulgari, Chanel und Tiffany dazu. 1990 wurde Luxottica an der New
Yorker Börse gelistet und dort 27 Jahre lang gehandelt.

In der Zwischenzeit kaufte Del Vecchio andere Hersteller, unter
anderem die US-amerikanische Kult-Sonnenbrillenmarke Ray-Ban. 2018
fusionierte Luxottica mit dem französischen Unternehmen Essilor. Del
Vecchio blieb bis zu seinem Tod Vorstand und Hauptaktionär.